Das All-Wireless-Office ist im Kommen, zudem stellen BYOD und IoT neue Anforderungen an die drahtlose Datenversorgung im Unternehmen. Laut einer Gartner-Analyse verifizieren bisher aber weniger als zehn Prozent der Gartner-Kunden, ob ihre implementierte WLAN-Lösung die Design-Ziele voll erreicht.
Mehr als 90 Prozent der WLAN-Implementierungen erfordern aber ab dem ersten Einsatztag Modifikationen. Im Gegensatz zu klassischen drahtgebundenen LAN-Infrastrukturen gibt es für die Implementierung eines WLANs im Unternehmen häufig keine detaillierten Design-Anforderungen. Ohne Vorgaben werden Installations-Parameter falsch gesetzt oder bei den Default-Einstellungen des Herstellers belassen. WLAN-Probleme gibt es deshalb häufig. Um sie zu vermeiden, sollten die Netzwerkarchitekten wichtige Design-Kriterien vorab definieren.
Detailliertes Anforderungsprofil
Ein wichtiges Kriterium ist die erwartete User Experience. Um sie zu definieren, muss im ersten Schritt erfasst werden, welche Anwender-Typen es gibt – von Gästen bis zu festen und freien Mitarbeitern, von Verwaltungsangestellten bis zu Produktionsmitarbeitern. Dazu kommen Geräte mit drahtloser Anbindung, vom Netzwerk-Drucker bis zur Überwachungskamera. Im nächsten Schritt kann dann die Mindestperformance pro Nutzergruppe bestimmt werden.
Häufig übersteigen WLAN-Implementierungen die erwarteten Kosten, weil Überkapazitäten installiert werden. Nach Schätzungen von Gartner ist eine Bandbreite von 5 MBit/s für die kommenden drei bis fünf Jahre für fast alle Endanwender ausreichend. Für User, die aus dem Muster fallen, weil sie beispielsweise für CAD oder Grafik-Design höhere Bandbreiten benötigen, sollte eine drahtgebundene Anbindung vorgesehen werden.
Allerdings ist bei der Planung darauf zu achten, dass nicht nur die vom Unternehmen ausgegebenen Laptops, Smartphones oder Tablets mit einfließen. Häufig wird übersehen, welche Anforderungen BYOD-Geräte oder auch Geräte, die mit dem Internet der Dinge verbunden sind, wie etwa Netzwerk-Videokameras und Sensoren, mit sich bringen.