Der LTE-Ausbau hierzulande schreitet mit mächtigen Schritten voran und die Verbreitung des Datenturbos sowohl in Städten als auch auf dem Lande kann sich sehen lassen. Doch wie steht es um Wettbewerbssituation, Tarifgestaltung und Kundennachfrage?
Vor knapp vier Jahren hat Deutschland die LTE-Frequenzen im Bereich 800, 1800 und 2600 MHz versteigert – als eines der ersten europäischen Länder neben dem skandinavischen Raum. Die vier Netzbetreiber Telekom Deutschland, Vodafone, E-Plus und Telefónica O2 bezahlten damals 4,4 Milliarden Euro für die Funkfrequenzen, den Löwenanteil davon für das 800-MHz-Band.
Die bezahlten Lizenzgebühren reflektieren eine wettbewerbsintensive Auktion, die, im Vergleich zu späteren Auktionen, zu höheren Preisen pro Megahertz pro Einwohner führten .
Jetzt haben alle drei Netzanbieter, die 800 MHz-Frequenzen ersteigert haben (Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica O2) ihre LTE-Netze ausgebaut und dabei die Netzabdeckungsauflagen der Lizenzvergabe übererfüllt, während E-Plus weiterhin vor allem auf UMTS/ HSPA++ setzt. Deutschlandweit können damit ordentliche Datenverbindungen in den LTE-Netzen aufgebaut werden. Dies gilt sowohl in den ländlichen Gebieten, in denen zuerst 800-MHz-Netze ausgebaut werden mussten, als auch in Großstädten, in denen die führenden Mobilfunker mittlerweile LTE ausgerollt haben.
Ein Netztest des Magazins „CHIP“ vom Herbst 2013 zeigte auf, dass in 50 bis 80 Prozent der Testfälle in Großstädten LTE-Datenverbindungen aufgebaut werden konnten – und immer noch bis zu 50 Prozent im restlichen Deutschland und auf Zugfahrten. Knapp vier Jahre nach der Auktion sind das akzeptable Werte – insbesondere wenn man bedenkt, dass bei Nichtzustandekommen von LTE-Verbindungen immer noch auf UMTS oder HSPA zurückgegriffen werden kann. Alle drei Netzbetreiber decken die Großstädte gut ab, ebenso wie ländliche Regionen gemäß den Abdeckungsanforderungen aus der LTE-Lizenzvergabe. Insgesamt ist die Netzabdeckung mit LTE bereits sehr gut.