LTE-Ausbau

LTE-Markttrends - Vorreiterland Deutschland?

18. März 2014, 12:58 Uhr | Christian Niegel, Principal bei Arthur D. Little TIME-Practice

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Hohe Entgelte für LTE-Tarife

LTE-Smartphone-Tarife 1) Bis 2 GB/ 5 GB mit 50 MBit/s, ab 2 GB/ 5 GB mit 32 MBit/s    2) Maximal 64 KBit/s pro Monat   3) + 250 MB in den ersten zwölf Monaten   4) +500 MB in den ersten zwölf  Monaten   5) +2 GB in den ersten zwölf Monaten   6) +5 GB
LTE-Smartphone-Tarife 1) Bis 2 GB/ 5 GB mit 50 MBit/s, ab 2 GB/ 5 GB mit 32 MBit/s 2) Maximal 64 KBit/s pro Monat 3) + 250 MB in den ersten zwölf Monaten 4) +500 MB in den ersten zwölf Monaten 5) +2 GB in den ersten zwölf Monaten 6) +5 GB in den ersten zwölf Monaten 7) Flatrate in alle deutschen Mobilfunknetze und ins Festnetz
© Homepages der Mobilfunkbetreiber

Die Grundgebühren für LTE-Smartphone-Tarife sin zurzeit noch relativ hochpreisig – selbst Einsteigertarife schlagen mit 30 bis 40 Euro monatlich zu Buche.

Gleichzeitig sind die verfügbaren LTE-Smartphones ebenfalls hochpreisig – wie beispielsweise das „Blackberry Z10“, das „Apple iPhone 5S“ oder „5C“, das „Samsung Galaxy S4“, das „Nokia Lumia 625“, das „HTC One“ mit selbst nach Subvention entsprechend hohen Gerätepreisen. Es sei denn, der Nutzer entscheidet sich für die höherpreisigen Tarife, bei denen es die Geräte in der Regel für einen Euro bei Abschluss eines Zweijahres-Vertrages gibt.

Sinkende Preise zu erwarten

Aus vier Gründen dürften sich die LTE-Tarife für Smartphones nach unten anpassen:

  1. Die Netzbetreiber stehen unter Druck, ihre LTE-Kundenzahlen in die Höhe zu treiben. Dies können sie vermutlich nur dann zügig erreichen, wenn die Tarife gesenkt werden und sie künftig auch Prepaid-Varianten mit den entsprechenden Geräten anbieten.
  2. Auch im LTE-Bereich wird der Wettbewerbsdruck zu sinkenden Preisen führen.
  3. Die inkrementellen Produktionskosten pro Gigabyte sind über LTE kostengünstiger als über UMTS/ HSPA. Damit dürften längerfristig auch die Preise pro Gigabyte über LTE gleich bleiben oder sogar günstiger werden als über UMTS oder HSPA.
  4. In den Mobilfunknetzen ermöglicht LTE Datenüberkapazitäten bis mindestens 2021. Diese Kapazitäten gilt es mit umsatzbringenden Diensten zu monetarisieren.

Neben der reinen Reduktion der LTE-Preise für Smartphone-Nutzer haben Mobilfunknetzbetreiber weitere Hebel, um die Nachfrage nach LTE Diensten zu intensivieren. Zunächst können sie andere Möglichkeiten der Tarifgestaltung nutzen, wie etwa die Bildung von Paketpreisen. In den USA etwa sind Tarife sehr erfolgreich, die die Nutzung von LTE über mehrere Geräte hinweg (LTE-Dongles, Tablet-PCs, Smartphones) erlauben. Dies sind so genannte „Shared Data Plans“. Eine andere Paketgestaltungsmöglichkeit ist die Bündelungvon LTE-Diensten mit anderen Telekomdiensten wie Festnetz-Internet (Triple- oder Quadruple-Play).

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Produktionskosten eines Gigabyte über LTE versus UMTS/ HSPA
Produktionskosten eines Gigabyte über LTE versus UMTS/ HSPA
© Arthur D. Little, Exane BNP Paribas

Eine weitere Möglichkeit ist, LTE-Smartphone-Nutzern attraktive Zusatzdienste anzubieten. Diese könnten zum Beispiel in Partnerschaft mit OTT-Anbietern entwickelt werden. Gerade solche Dienste, die über Smartphone-Verbindungen abgerufen werden und schnelle Datenverbindungen erfordern, dürften die Nachfrage nach LTE-Smartphone-Tarifen anheizen. Beispiele für solche Dienste sind Cloud-Storage oder On-demand-Mediendienste. Auch TV-Streaming auf Smartphones über LTE ist ein solcher Dienst.

Als Datentechnologie kann LTE nach dem Netzausbau recht günstig Datenverkehr produzieren. Je nach Abschreibungsdauer und Netzauslastung wird damit nach einer Weile die Produktion eines Gigabytes an Datenverkehr über LTE günstiger als über UMTS/ HSPA. Die Studie „Going faster – but where?“ (Arthur D. Little/ Exane) kommt zu dem Schluss, dass bereits ab 2015 ein Gigabyte an Datenverkehr günstiger über LTE produziert werden kann als über UMTS/ HSPA – und zwar dann zu unter einem Euro pro Gigabyte. Anschließend werden die Produktionskosten den Recherchen zufolge weiter sinken und zügig zehnmal günstiger sein als über UMTS/ HSPA.


  1. LTE-Markttrends - Vorreiterland Deutschland?
  2. LTE für mobile Dienste und stationäre Modems
  3. Hohe Entgelte für LTE-Tarife
  4. Netzwerkkapazität bis mindestens 2021

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