DSAG-Investitionsreport 2020

Nach Ernüchterung leichter Aufwärtstrend

27. Januar 2020, 14:55 Uhr | Sabine Narloch
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Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) hat ihren alljährlichen Investitionsreport vorgestellt. Nachdem sich im letzten Jahr in puncto Digitalisierung eine gewisse Ernüchterung in den Zahlen widergespiegelt hatte, zeigen diese heuer einen leichten Aufwärtstrend – auch beim Thema S/4Hana.

Trotz angespannter wirtschaftlicher Lage soll in 46 Prozent der befragten Unternehmen im Jahr 2020 das Budget für allgemeine Investitionen in die IT steigen. Bei 35 Prozent bleibt das Budget gleich, 19 Prozent wollen weniger investieren.

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DSAG-Investitionsreport 2020
Nach und nach setzen Unternehmen ihre digitalen Projekte um: Nachdem 2019 die Zahlen eine Ernüchterung widerspiegelten, sind die befragten Unternehmen nun wieder etwas positiver gestimmt.
© Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG)

Auch beim Status quo der Unternehmen bei der Digitalen Transformation lässt sich anhand der DSAG-Zahlen eine leichte Verbesserung attestieren. „Weit“ und „sehr weit“ sind demnach 35 Prozent der Unternehmen, (2019: 31 Prozent). Allerdings: Im Jahr 2018 waren es noch 45 Prozent. Für den Vorstandsvorsitzenden der DSAG, Marco Lenck, eine interessante Entwicklung: „Anfangs war die digitale Euphorie groß, dann hat sich gezeigt, dass der Aufwand in manchen Bereichen doch größer ist, als angenommen. Aber die Trendwende ist zu erkennen“. Dennoch hinke die Digitale Transformation aktuell noch hinter den allgemeinen Erwartungen hinterher. Als „nicht sehr weit“ sehen sich aktuell 63 Prozent, 3 Prozent weniger als im letzten Jahr.

Hindernisse beim digitalen Wandel
Auf die Frage, was die Umsetzung der digitalen Transformation behindere, sind die drei Spitzenreiter: fehlende Ressourcen wie Mitarbeiter und Berater (77 Prozent), aufwendige Integration (68 Prozent) und fehlendes Know-how (60 Prozent). „Die Unternehmen haben erkannt, dass es komplex werden kann, wenn ein entsprechendes Projekt gestartet und die Integration vollzogen wird“, so Marco Lenck. Er merkt an, dass Unternehmen bei ihren Integrationsaufgaben somit noch besser unterstützt werden müssten.

Noch Business Suite oder schon S/4Hana?
Im Hinblick auf SAP-Lösungen ist interessant, inwieweit beim Thema ERP-Lösungen der Umstieg von der Business Suite auf S/4Hana bereits gediehen ist. S/4Hana ist seit 2010 auf dem Markt.

DSAG-Investitionsreport 2020
Die Bedeutung von Business Suite und S/4Hana innerhalb der SAP-spezifischen Investitionen
© Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG)

Die Zahlen zeigen hier eine deutliche abnehmende Relevanz der Business Suite. Zudem überwiegen erstmals in den letzten vier Jahren die „hohen und mittleren“ Investitionen in S/4Hana On-Premises und Public Cloud (52 Prozent) diejenigen in die Business Suite (35 Prozent).
Bei der Umstellung auf S/4Hana schlagen die Unternehmen unterschiedliche Wege ein. S/4Hana als Neuimplementierung (Greenfield) haben 20 Prozent umgesetzt bzw. geplant. Eine Systemkonversion (Brownfield) ist bei 39 Prozent der favorisierte Ansatz. Gemischte Szenarien wie z. B. hybride Lösungen bevorzugen sieben Prozent. 34 Prozent sind in ihrer Entscheidung noch offen. „Hier braucht es dringend adäquate Entscheidungshilfen, um letztlich auch die abzuholen, die noch keine Entscheidung getroffen bzw. noch kein konkretes S/4Hana-Projekt geplant haben“, so Marco Lenck.

Hinweis zur Methodik: Die DSAG hat vom November 2019 bis Januar 2020 eine Online-Umfrage zu geplanten Investitionen für 2020 ausschließlich bei Anwenderunternehmen im deutschsprachigen Raum durchgeführt. Pro Unternehmen wurde nur eine Person befragt. 288 CIOs, Leiter von Competence Centern (CC) und Vertreter von DSAG-Mitgliedsunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Umfrage teil. Knapp die Hälfte der Teilnehmer kommt aus Unternehmen mit einer Größe zwischen 500 bis 2.500 Mitarbeitern.


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