Zum Inhalt springen
Mehr Absatz, weniger Umsatz

Umsatzvernichter Netbook?

Autor:Redaktion connect-professional • 20.10.2009 • ca. 1:20 Min

Beim taiwanischen Hersteller Asus, der 2007 den ersten EeePC eingeführt hat, machen Netbooks mittlerweile 40 Prozent des Geschäfts aus, erklärt Asus-Vertriebsleiter Jan Schneider im Gespräch mit Computer Reseller News. Und der Anteil wächst stetig. Trotzdem sieht er darin keine dramatische Beeinträchtigung des Notebook-Geschäfts. Dafür wäre der Unterschied zwischen Net- und Notebook immer noch zu groß. Kunden würden kein Netbook als Desktop-Ersatz oder anstelle eines Highend-Business-Notebooks kaufen. Viele würden als Zweit- oder Drittgerät gekauft. In bestimmten Produktsegmenten sei natürlich eine Kannibalisierung nicht von der Hand zu weisen, räumt auch Schneider ein: »Bei den einst sehr hochpreisigen Subnotebooks geht seither nicht mehr viel. Früher galt die Formel, je kleiner, desto teuerer. Das wurde von den Netbooks komplett ausgehebelt.«

Das berichtet auch Tarik Bhikh, Inhaber von Zero-Point in Düsseldorf: »Wenn daneben ein Netbook für 399 Euro steht, kommt ein Kunde schon ins Zögern, wenn er zunächst ein Subnotebook für deutlich über 1.000 Euro ins Auge gefasst hat.« Auch wenn die Mini-Rechner bei weitem nicht die Funktionen eines richtigen Notebooks hätten, würden die Kunden trotzdem Preisvergleiche anstellen.

»Im Consumer-Bereich spielen Netbooks wegen des unschlagbar günstigen Preises mittlerweile eine sehr große Rolle«, bestätigt Ronny Steinhagen vom Nürnberger Systemhaus IT-Works. Aber auch aus dem Projektgeschäft kämen bereits Anfragen. »Die Kunden denken einfach, sie bekommen ein besonders günstiges Notebook. Wenn sie dann feststellen, dass das Gerät für ihre Zwecke nicht geeignet ist, kaufen sie letztendlich doch ein richtiges Notebook«, so Steinhagen. Netbooks könnten deshalb sicher auch als Türöffner fungieren und die Nachfrage ankurbeln. Andererseits hätten die Günstig-Rechner den anhaltenden Preis- und Margenverfall weiter beschleunigt. Gerade mal zehn Euro sei für den Händler an einem Netbook verdient. »Die Marge ist einfach lächerlich, dafür kann ich keine Beratung bieten.« Im Notebook Center von IT Works laufen die Netbooks deshalb nur so nebenbei mit.