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Mehr Absatz, weniger Umsatz

Netbooks erobern neue Kanäle

Autor:Redaktion connect-professional • 20.10.2009 • ca. 1:20 Min

Inhalt
  1. Netbooks – Fluch oder Segen?
  2. Umsatzvernichter Netbook?
  3. Netbooks erobern neue Kanäle

Auch für den Handel sind die neuen Geräteklassen Fluch und Segen zugleich. Einerseits kurbeln sie die Nachfrage an und bringen Kunden ins Geschäft, die erst angesichts der günstigen Preise überhaupt auf die Idee kommen, einen mobilen Rechner zu kaufen. Andererseits drücken die Geräte, die zum Teil deutlich unter 400 Euro angeboten werden, die Preise und Margen weiter nach unten.

Vor allem aber haben die Netbooks neue Konkurrenz angelockt. Die Netzbetreiber haben die mobilen Minis als ideale Bundling-Partner für ihre mobile Datentarife entdeckt, die sich auch gut in den Telco-Shops verkaufen lassen. Mittlerweile arbeiten fast alle namhaften Hersteller mit den Telefonie-Anbietern zusammen und haben dadurch neue Absatzkanäle erschlossen. Telekom-Ketten, wie The Phone House, rüsten ihre kompletten Shops um, um Net- und sogar Notebooks anzubieten (CRN berichtete in Ausgabe 40/2009).

»Der EeePC ist ein interessantes Produkt für Bundles. Von allen Kanälen ist deshalb der TK-Bereich bei uns am stärksten gewachsen«, bestätigt auch Asus-Vertriebsleiter Schneider. Der Hersteller arbeitet aktuell mit T-Mobile und O2 zusammen. Konkurrent Acer, der diesen Trend zuerst erkannt hatte, konnte dank einer Partnerschaft mit T-Mobile schon im vergangen Jahr seine Absatzzahlen kräftig steigern. Die erfolgreichsten Netbook-Hersteller in Europa – Acer, Asus, HP und Samsung – sind laut dem Marktforschungsinstitut Canalys auch die Anbieter mit den meisten Telco-Partnerschaften. Während etablierte Notebooks-Hersteller, wie Lenovo, Fujitsu, Sony oder Toshiba, den Wandel zu spät erkannt hätten und erst mit Verzögerung in den neuen Absatzkanal eingestiegen wären.

»Das Geschäft über Telekommunikationsanbieter wächst rasant«, bestätigt auch Jörg Wissing, als Produktmanager für die gesamte Eee-Familie bei Asus zuständig. »Zwischen 15 und 20 Prozent der Geräte wird bereits über Bundles mit Datentarifen abgesetzt. Ich glaube, dass der Bereich auch noch weiter zulegen wird.« Das Gros, rund 60 Prozent, wird über Retailer abgesetzt und etwa 15 Prozent über den IT-Fachhandel. Der Verkauf über Etailer macht rund zehn Prozent aus, wächst laut Wissing aber ebenfalls.