Mobile-Computing

Smartphones in der Security-Strategie

4. Mai 2011, 11:39 Uhr | Christian Wirsig, Communications Manager Kaspersky Lab
© Kaspersky

Immer mehr Menschen nutzen Smartphones für ihre private Mobilkommunikation. Weil sie die Geräte auch zum Arbeitsplatz mitbringen, sind Firmen plötzlich mit einer großen Zahl netzwerkfähiger Endgeräte konfrontiert. Oft funktioniert die Trennung zwischen privater und beruflicher Nutzung nicht, dann bedürfen sensible Informationen auf mobilen Endgeräten eines besonderen Schutzes. Zeit für ein Update der Abwehrstrategie.

Die Bedrohungen durch Malware nehmen auch auf mobilen Geräten zu. Experten wie die Virenforscher bei Kaspersky Lab sehen über die letzten Jahre eine kontinuierliche Steigerung von Malware für mobile Geräte. Besonders in den letzten zwei Jahren, mit steigender Beliebtheit der Smartphones, gab es einen Boom bei mobiler Malware. Bis zum Oktober 2010 entdeckte Kaspersky Lab rund 1.600 mobile Schädlinge. Doch noch gefährlicher als mobile Malware ist es für eine Firma, wenn ein Mitarbeiter ein Smartphone verliert, auf dem sensible Firmendaten oder gar Passwörter für den Zugang zum Unternehmensnetzwerk gespeichert sind. Auf diese Fälle müssen Unternehmen ihre Security-Strategie vorbereiten, denn Mobile-Computing ist aus dem Geschäftsalltag nicht mehr wegzudenken. Im vergangenen Jahr wurde die 5-Milliarden-Grenze der weltweiten Mobilfunkverträge geknackt. Gleichzeitig werden Smartphones immer beliebter: Marktbeobachtungen von IDC Research zufolge, konnten die Gerätehersteller im Jahr 2010 den Absatz um 74,4 Prozent auf 302,6 Millionen Geräte steigern.

Mobiler Datenverkehr nimmt zu
Die Auswahl an Geräten steigt ständig. Wenn früher Blackberrys in Unternehmen praktisch die Alleinherrschaft inne hatten, sind heute mit Android, I-Phone und Symbian gleichwertige Plattformen in zahlreichen Modellvarianten verfügbar. Den Löwenanteil machen zurzeit Symbian-Geräte mit gut 41 Prozent aus, RIMs Blackberry kommt mit 18 Prozent auf Platz zwei, während sich Android und Apples I-OS auf die Ränge dahinter verteilen. Allerdings hat Android seine Position innerhalb eines Jahres aus dem Nichts auf ein fünftel Marktanteil ausgebaut, die neue mobile Plattform von Google gewinnt rasant an Bedeutung. Für Unternehmen bringen die leistungsfähigen Kleincomputer zahlreiche Vorteile. Zum einen sind Mitarbeiter durch Smartphones besser in den Informationsfluss eingebunden. E-Mails können wie am Desktop-PC empfangen, bearbeitet und versandt werden. Der Netzwerkzugang per WLAN erlaubt schnelle Internetverbindungen, überall da, wo ein Hotspot drahtlose Konnektivität bietet. Damit ist auch die Nutzung von Anwendungen möglich, die früher entweder an den zu geringen Rechenleistungen der Geräte, am eingeschränkten Display oder an der zu langsamen Netzwerkverbindung scheiterten.

Wildwuchs im Gerätepark
Bei PCs und Notebooks in Unternehmen hat sich die Security-Strategie über Jahre eingespielt: Der Arbeitgeber sucht die Geräte und Software passend aus und stellt sie seinen Mitarbeitern zur Verfügung. Bei Smartphones ist das oft nicht mehr der Fall. Zwar gibt es Firmen, die Business-Smartphones ausgeben, oft können die Mitarbeiter aber ihre eigenen Geräte mitbringen. Doch Vorsicht: Wer die Mitarbeiter zu „Bring your own Smartphone“ ermuntert, hat mit Sicherheit bald einen Geräte-Wildwuchs im Unternehmen.
Tipp: Für eine wirksame Security-Strategie ist es wichtig, dass man genau weiß, welche Geräte es zu schützen gilt. Deshalb bedarf es entweder einer Software, welche die Inventarisierung der Geräte automatisch übernimmt oder man erlaubt den Mitarbeitern von vornherein nur eine Auswahl bestimmter Geräte, die für den Einsatz im Unternehmen geeignet sind.

Gefährlicher als Notebooks
Vom Security-Standpunkt aus gesehen sind Smartphones, die sich etwa via WLAN mit dem Firmennetzwerk verbinden, genauso zu behandeln wie andere Endpoints. Der Unterschied ist aber meist, dass Business-Notebooks mit Malware-Schutz und Firewall ausgestattet sind und zentral die neuesten Updates eingespielt werden. Bei den meisten Smartphones ist es dagegen eher unwahrscheinlich, dass von Haus aus – in diesem Fall vom Besitzer selbst – eine Schutz-Software installiert ist. Außerdem sind die Update-Mechanismen meist nicht automatisiert.
Tipp: Unternehmen sollten ihre Security-Richtlinien auch auf Smartphones ausdehnen. Dazu gehören etwa starke Passwörter, aber ebenso Backups, Antivirus-Software und Firewall für das Smartphone. Die nachfolgenden Punkte können ebenfalls dazu beitragen, eine konsequente Sicherheits-Strategie für mobile Endgeräte zu definieren.

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