Einen besonderen Fokus hat das im Jahr 2013 gegründete IT-Systemhaus Green IT mit Standorten unter anderem in Dortmund und Hannover. Ziel sei es nach eigenen Angaben, Ökonomie und Ökologie miteinander zu verbinden und nachhaltige IT-Lösungen zu etablieren.Das Systemhaus konzentriert sich dabei auf die Bereiche IT, Print, Kommunikation und Dokumentenmanagement. Ein Vorhaben, das anfangs „bei vielen IT-Verantwortlichen erst einmal Kopfschütteln verursacht“ habe, erinnert sich Ralf Außel, Sales Director bei Green IT, gegenüber funkschau. Es waren zu Beginn eher kleine Start-ups oder große Konzerne mit eigenen Abteilungen für Nachhaltigkeit, die auf das IT-Systemhaus zukamen. Mittlerweile treten aber „Verantwortliche aller Unternehmensgrößen an uns heran, um das Thema Nachhaltigkeit in der IT umzusetzen.“ Und Außel ist sich sicher, dass dem großen Potenzial der grünen Informationstechnologie lediglich geringe Einstiegshürden gegenüberstehen. So seien seiner Einschätzung nach die „Implementierungskosten für die Green IT-Lösungen nicht höher als andere, vergleichbare Systeme.“ Verglichen mit herkömmlichen Lösungen könnten sie aber dazu beitragen, Kosten für Strom und Betriebsmittel zu reduzieren. Das Energiesparpotenzial steht für Unternehmen grundsätzlich im Mittelpunkt, wenn über nachhaltige Lösungen nachgedacht wird.
Impulse, die Außel gibt, sind beispielsweise die Umstellung auf effizientere Geräte, das Ausrangieren von nicht mehr genutzter Kommunikationstechnik oder den bewussten Betrieb von Geräten im Energiesparmodus zu forcieren. Ein wichtiger Aspekt in einer Green-IT-Strategie sei es zudem, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Für größere Organisationen zudem es auch attraktiv sein, energetisch unabhängig zu werden, beispielsweise mit einer eigenen Solaranlage. „Stationäre Photovoltaik wird oft schon nach wenigen Jahren rentabel und senkt die entsprechenden Emissionen dauerhaft auf null“, so Außel. Das langfristige Ziel von Green IT sei klimaneutrale IT für Unternehmen. Ein Beispiel, diesem Ziel näher zu kommen, seien klimaneutrale Rechenzentren wie das „Green IT Cloud driven by Windcores“. Dieses bietet Cloud-Services in einer Windkraftanlage. „Damit schaffen wir eine ökologische Alternative zum konventionellen Rechenzentrum“, so Außel.
Die Kosten sind am Ende aber meist das entscheidende Kriterium – bei nachhaltigen wie herkömmlichen Systemen gleichermaßen. „Im besten Fall überzeugt der kurz-, mittel-, und langfristige Nutzen eines strategischen IT-Projekts alle Stakeholder“, ergänzt Schmidt. Gerade auf der Ebene der Geschäftsführung stehe dieser Aspekt im Vordergrund. Würden die Vorschläge durch eine kaufmännische Return-on-Investment-Betrachtung untermauert, helfe dies, auch komplexe Vorhaben realisierbar zu machen.