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Unternehmensziel Nachhaltigkeit

6. Juni 2023, 15:50 Uhr | Interviews: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Nachholbedarf beim Digitalisierungsgrad

connect professional: Wie schätzen Sie den Digitalisierungsgrad Ihrer Branche im Hinblick auf Nachhaltigkeit ein?

Palm: Es gibt erste Anfänge, sowohl in der Praxis als auch Forschungsprojekte. Allerdings erleben wir in der Branche noch kein Gefühl der Dringlichkeit oder Relevanz. Nach jahrelangen Versuchen, Beratung zu finden, die uns auf dem oben beschriebenen Weg unterstützt, haben wir es nun selbst in die Hand genommen. Mit einem eigenen Team arbeiten wir nun an eigenen Lösungen, da wir keine:n Partner:in finden konnten, die in dem Bereich schon Erfahrungen gesammelt haben. So hängt die Innovation in diesem Bereich aktuell an kleinen Unternehmen wie uns. Wir versuchen natürlich so skalierbar und anschlussfähig wie möglich zu arbeiten, dass unsere Lösungen auch anderen helfen.

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Demecan
Gordon Lösser ist IT-Chef bei Demecan. Das Unternehmen wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, PatientInnen Zugang zu medizinischem Cannabis in „Made in Germany“-Qualität zu garantieren. Im Mai 2019 erhielt Demecan vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als einziges unabhängiges deutsches Unternehmen den Zuschlag zum Anbau von medizinischem Cannabis in Deutschland.
© Demecan

Lösser: Gelinde gesprochen sehe ich den Digitalisierungsgrad bei den traditionellen Arznei- und Pharmaunternehmen noch stark verbesserungswürdig. Allerdings können hier Start-ups wie wir, die von Stunde null an papiergebundene Prozesse neu und holistisch digital denken, deutliche Signale für einen Change setzen. Sind mehr Unternehmen dazu bereit, sich zu verändern, können sich Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand stringent weiterentwickeln. Bei Demecan hätte heute das, was nicht in der Cloud funktioniert oder keine offenen Schnittstellen dafür hat, keinen Platz mehr. Aber dieses Verständnis muss sich im deutschen Mittelstand erst einmal etablieren.

Fausch: Landwirte sind sehr technikaffin. So verwundert es nicht, dass laut jüngster Bitkom-Umfrage 79 Prozent der befragten Landwirtinnen und Landwirte mindestens eine digitale Technologie auf ihrem Betrieb einsetzen. GPS-gesteuerte Landmaschinen und autonomes Fahren sind in der Landwirtschaft längst etabliert. Der Einsatz komplexerer digitaler Verfahren erfordert hingegen oft Mindestflächen, damit es sich rechnet. Hohe Investitionskosten sind somit auch der größte Hemmschuh für Landwirte bei der Digitalisierung ihrer Höfe. Die Mehrheit, 81 beziehungsweise 92 Prozent, ist dennoch davon überzeugt, dass die Digitalisierung eine umweltschonendere Produktion ermöglicht und hilft, natürliche Ressourcen zu sparen.


  1. Unternehmensziel Nachhaltigkeit
  2. Nachholbedarf beim Digitalisierungsgrad
  3. Nachhaltigkeit als ganzheitliche Aufgabe

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