Einsatzszenarien

WLAN-Lokalisierung und mehr

3. Juli 2014, 12:24 Uhr | Stefan Meyer und Karin Loidl, Abteilung Kommunikationsnetze, Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kriterien zur Technologieauswahl

Das Test- und Anwendungszentrum L.I.N.K. dient zur Entwicklung und praxisnahen Realisierung von Lokalisierungslösungen.
Das Test- und Anwendungszentrum L.I.N.K. dient zur Entwicklung und praxisnahen Realisierung von Lokalisierungslösungen.
© Fraunhofer IIS

Drei Kriterien sind meist für einen sinnvollen Einsatz einer WLAN-Lokalisierung entscheidend:

Zum einen eine ausreichende Genauigkeit der Lokalisierung, um den Nutzer wirklich an seinem Standort mit den richtigen Informationen ansprechen zu können. Eine sichere Etagenauflösung in mehrstöckigen Gebäuden, sichere Raumerkennung und auf den Meter genaue Auflösung erfordern dabei teilweise eine eigens geplante WLAN-Infrastruktur.

Zum anderen muss die Technologie mit einem sich verändernden Umfeld umgehen können. Verschiedenen Umgebungen, wie Messen und Bahnhöfe, stellen an die WLAN-Lokalisierung besondere Anforderungen, denn große Menschenmengen, wechselnde Standbauten oder ein- und ausfahrende Züge bedeuten für die Signalverarbeitung eine hohe Dynamik der WLAN-Messwerte. Um diesen Einfluss-größen gerecht zu werden, sind spezielle Algorithmen zur Positionsberechnung für veränderliche Umgebungen empfehlenswert, denn damit sinkt unter anderem die Auswirkung unterschiedlicher Messcharakteristiken auf die Positionsgenauigkeit.
Zuletzt werden Werkzeuge zur einfachen Entwicklung von eigenen Diensten benötigt.

Zudem spielen die Kosten, die Häufigkeit der Lokalisierungsfunktion/Zeitauflösung, der abzudeckende Lokalisierungsbereich (Indoor/Outdoor), der Ort der Datenspeicherung, der Ort der Informationsgenerierung (Smartphone, Infrastruktur) und der Ort der Kartendatenspeicherung (Smartphone, Anwendung, zentraler Server) eine Rolle.

Daher ist es wichtig, im Vorfeld der Technologieauswahl die eigenen Kriterien an eine passende Lösung zu priorisieren, auch mit Blick auf zukünftige Bedürfnisse und Erwartungen bei der Nutzung, beispielsweise beim Thema Datenschutz. Mit der vor über einem Jahrzehnt entwickelten „awiloc“-Technologie des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS ist etwa eine kontinuierliche Positionsbestimmung auch ohne Datenkommunikation und zentralen Server auf gängigen Smartphones und Wearables möglich – durch die Messung der empfangenen Feldstärke von Funksendern wie WLAN und BLE.

Welche Technologien oder Technologiekombinationen für eine Anwendung nun wirklich geeignet sind, kann am besten in Langzeittests aufgezeigt werden. Für solche Testreihen kann beispielsweise das  Test- und Anwendungszentrum L.I.N.K. des Fraunhofer IIS genutzt werden. Dort stehen 1400 qm Hallen- und Laborfläche mit einem weltweit einmaligen 3D-Postioniersystem zum Test von Technologien in ihrer Anwendung zur Verfügung. Dazu kommen über 10.000 qm Freigelände mit Fahrstrecken, somit kann fast jedes Szenario nachgebildet werden.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. WLAN-Lokalisierung und mehr
  2. Kriterien zur Technologieauswahl
  3. Konkrete Anwendungsfälle der WLAN-Lokalisierung

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu connect professional

Weitere Artikel zu WLAN

Weitere Artikel zu Transportnetze, Netzinfrastruk

Matchmaker+