LANline: Was muss eine umfassende Datensicherungslösung bieten?
Steinegger: In Kurzform: Sie muss in der Lage sein, alle modernen und zumindest nahezu alle IT-Infrastrukturen der letzten 15 Jahre zu unterstützen. Das bedeutet, sie muss Daten aus alten Client-Server- und alte On-Premises-Umgebungen genauso sicher speichern wie moderne Multi- und Hybrid-Cloud-Infrastrukturen. Dabei muss sie die Ansprüche kleinster Unternehmen, beispielsweise der örtlichen Zahnarztpraxis, genauso erfüllen wie die multinationaler Großkonzerne. Zudem muss sie einfach nutzbar und transparent sein. Es hilft ihnen ja nichts, wenn Sie zwar alles sichern können, aber im Fall der Fälle das Wiederherstellen von Daten sehr aufwendig und kompliziert und damit zeitraubend ist.
LANline: Kann man diesen Ansatz ein-zu-eins auch auf kleinere Unternehmen übertragen?
Steinegger: Jein. Es gibt Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Natürlich sind die Anforderungen technischer Art in großen Unternehmen oft deutlich heterogener und nicht selten auch von unterschiedlichen Regeln in unterschiedlichen Ländern geprägt. Das ist bei kleineren Unternehmen weniger gefragt. Aber hybride Arbeitswelten finden sich in kleinen wie in großen Firmen.
Allerdings ist IT bei kleineren Unternehmen häufiger Mittel zum Zweck. Und auch die Finanzdecke ist oft dünner. Das heißt, schnelles und einfaches Recovery im Zusammenspiel mit weniger Fachwissen als bei den großen Organisationen mit eigener IT-Abteilung spielt eine größere Rolle. Aber für beide ist wichtig, dass eben alle Daten sicher, geschützt und aktuell im Backup liegen und im Notfall den Anwendenden sehr schnell wieder zur Verfügung stehen.
LANline: Welchen Einfluss hat der Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen auf das Daten-Management von Unternehmen?
Steinegger: Beide hängen ja sehr eng zusammen und lassen die Datenmengen noch schneller anwachsen. Das gilt insbesondere für das maschinelle Lernen. Denn dort trainieren Sie die Systeme ja mit einer Unmenge an Daten, um möglichst gute Ergebnisse zu erzielen. Damit sind wir wieder beim Aspekt der Skalierbarkeit: Ein Anbieter, der nicht unendlich skalieren kann, wird langfristig nicht erfolgreich sein.
LANline: Eine enorm wachsende Datenmenge und gleichzeitig immer ausgefeiltere Cyberangriffe stehen sich gegenüber: Wie reagiert Commvault darauf?
Steinegger: Das ist aus meiner Sicht kein Widerspruch. Wie erwähnt, ist unsere Plattform technisch gesehen unendlich skalierbar. Unsere Architektur deckt diesen – direkt beeinflusst- und prognostizierbaren – Faktor vollkommen ab. Aber auf die steigende Bedrohung müssen wir – wie alle Unternehmen – auf unterschiedlichen Ebenen reagieren. Im Rahmen unseres Angebotsportfolios heißt das konkret, dass wir umfangreiche und mehrstufige Sicherheitsmechanismen implementieren, Daten beispielsweise an unterschiedlichen Orten physisch und logisch getrennt voneinander gespeichert werden. Darüber hinaus beraten wir unsere Kunden, auch in Sachen sicherer Strategie für Backup und Recovery und mit welchen Möglichkeiten sie verhindern können, dass Kriminelle im Vorfeld einer Attacke beispielsweise die Backups kompromittieren können.
LANline: Frau Steinegger, vielen Dank für das Gespräch.