CRN-Interview mit Maik Höhne, NetApp

»Das eigentliche Thema ist Datenmanagement in der Multi-Cloud«

8. Juni 2020, 13:22 Uhr | Daniel Dubsky

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Kunden wollen Daten möglichst effizient nutzen«

CRN: Betrachtet man die letzten Quartale im Storage-Markt, sieht man, dass der kleine Aufschwung von vor gut einem Jahr wieder vorbei ist. Die Speicherkapazitäten steigen weiter schnell an, aber die Umsätze stagnieren – das bedeutet sinkende Preise und Margen. Wie kann man im Geschäft mit Storage-Systemen als Systemhaus noch Geld verdienen?

Höhne: Storage-Systeme zu verkaufen, ist nicht einfacher geworden. Das liegt aber vor allem daran, dass es Kunden nicht mehr nur um Festplatten-Kapazitäten geht. Das ist nur einer der vielen Aspekte. Wir haben mit unseren Partnern sehr früh damit angefangen, Datenmanagementlösungen zu verkaufen – das ist durchaus komplexer. Und ja, das bezieht auch Multi-Cloud-Umgebungen mit ein. Genau wie Flash, der nun dank Tiering auch für T2- und T3-Workloads interessant ist – aber auch Objekt-Speicher für massive unstrukturierte Datenmengen. Dazu ist es entscheidend, Kompetenz in Bezug auf Workloads aufzubauen, deren Anforderungen wesentlich die Kriterien für Neubeschaffungen und Erneuerungen bestimmen. Hybrides Datenmanagement für SAP-HANA-, KI-, IoT- und DevOps-Projekte sind die Regel, nicht die Ausnahme.

CRN: Zuletzt flaute der Flash-Boom laut Marktforschern etwas ab, diskbasierte Systeme erlebten ein kleines Revival. Auch bei Ihnen?

Höhne: Die erste Flash-Welle liegt hinter uns, aber unser Flashgeschäft ist weiterhin sehr stabil – gestärkt durch Neukunden und neue, leistungshungrige Workloads, wie eben ausgeführt. Dazu kommen Technologie-Refreshes in unserer breiten Kundenbasis und volltransparentes Tiering. Letzteres ermöglicht es unseren Kunden, auch T2- und T3-Workloads auf einer kosteneffektiven Flash-Lösung zu speichern. Diskbasierte Systeme behalten ihre Berechtigung dort, wo der niedrigste Preis pro GByte und nicht die Latenzzeit der entscheidende Faktor ist.

CRN: Ganz allgemein gefragt: Welche Themen treiben derzeit die Nachfrage nach Storage-Lösungen am stärksten an? Welche Storage-Lösungen verkaufen sich besonders gut?

Höhne: Nach wie vor die Konvertierung von HDD zu Flash und stark wachsend Objekt-Speicher. »NetApp StorageGRID« eignet sich durch sein starkes Metadatenmanagement hervorragend, um große Mengen unstrukturierter Daten effektiv über Standorte und Clouds zu managen. Dank der skalierbaren Architektur sind die Einsatzgebiete mannigfaltig: vom Tape oder VTL (Virtual Tape Library) ersetzenden hochperformanten und kostengünstigen Backup-Ziel über klassische Anwendungen wie Archive für Mediendaten und Datalakes wie bei verteilten KI- oder IoT-Daten.

CRN: Wo sehen sie die größten Herausforderungen für den Channel im Storage-Bereich?

Höhne: Der klassische Storage-Bereich hat für viele Entscheider nicht mehr den Fokus wie vor einigen Jahren. Natürlich ist das effiziente und sichere Speichern von Daten noch immer kritisch – und wird im Rahmen der Digitalisierung von Tag zu Tag wichtiger. Aber das alleine gut zu machen, reicht nicht mehr. Wie schaffe ich eine agile, sichere Multi-Cloud-Umgebung für meine Daten? Wie kann ich die Vielzahl unterschiedlichster Datenquellen und gleichzeitig die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten, meine Daten zu sichern – vom eigenen Rechenzentrum über den Serviceprovider bis hin zum Hyperscaler –, effektiv managen? Kunden machen sich gerade Gedanken darüber, wie sie Daten möglichst effektiv nutzen können. Wie sie aus dem kostbaren Rohstoff Daten hilfreiche Informationen gewinnen können.

Kurz gesagt: Storage ist und bleibt wichtig – aber das eigentliche Thema ist Datenmanagement in Multi-Cloud-Umgebungen. Das zu verstehen und umzusetzen, also auch die Ansprache zum Kunden und oftmals auch den Ansprechpartner zu verändern, ist die Herausforderung. Übrigens eine, die viele unserer Partner schon hervorragend und erfolgreich meistern.

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