Die Cross-Cloud Services umfassen fünf Kernbausteine: eine Plattform für die Entwicklung und Bereitstellung Cloud-nativer Applikationen; Cloud-Infrastruktur für den Betrieb und die Verwaltung von Unternehmensanwendungen; Management-Software zur Überwachung und Management der App-Leistung und -Kosten in verschiedenen Clouds; Funktionen für Multi-Cloud-Networking und -Sicherheit; und schließlich Edge-Lösungen wie der neue Edge Compute Stack für Bereitstellung und Management Edge-nativer Applikationen sowie für die Unterstützung einer verteilt arbeitenden Belegschaft.
Unter der Flagge der Cross-Cloud Services präsentierte VMware – wie VMworld-üblich – eine gerade unübersichtlich lange Maschinengewehrsalve von Produktneuheiten und Projekten im Beta- oder Preview-Stadium. Hier eine kurze und zwangsläufig unvollständige Auswahl von Neuheiten, die für die LANline-Leserschaft relevant sein könnten: vRealize Cloud Management unterstützt eine Cloud-agnostische Provisionierung (also neben AWS auch für Azure, Google Cloud oder Oracle). Die Software erkennt laut Hersteller über 200 Apps automatisch. „Cloud-Health“-Funktionen sollen die laufende Kontrolle der Verfügbarkeit und Performance Cloud-gehosteter Applikationen gewährleisten. Noch im Projektstadium: Künftig soll man vSphere „as a Service“ beziehen können.
Auch im Security-Bereich verkündete VMware zahlreiche Innovationen: VMware Anywhere Workspace vereint Workspace One mit KI-basierter Überwachung durch die Carbon-Black-Technik und voll integrierten SASE-Funktionen (Secure Access Service Edge). Neu ist CASB-Funktionalität (Cloud Access Security Broker) für die Kontrolle über die Nutzung genehmigter und nicht genehmigter Apps und DLP (Data Leakage Prevention). CloudHealth Secure State soll für Sicherheit über mehrere Public Clouds hinweg sorgen, Einblicke in Schwachstellen der Cloud- und Kubernetes-Umgebungen geben sowie Fehlkonfigurationen von Kubernetes-Clustern vermeiden helfen, um die Sicherheit moderner Applikationen zu erhöhen.
Interessant für Unternehmen mit DevOps-Teams: Die Tanzu Application Plattform, nun verfügbar in einer erweiterten Beta-Version, soll es Unternehmen erleichtern, containerisierte Applikationen Cloud-übergreifend zu entwickeln und zügig in Produktivsysteme zu überführen. Eine Tanzu Community Edition soll die Einstiegshürde in die Kubernetes-Welt so niedrig wie möglich legen, für Management und Kontrolle gibt es eine kostenlose Tanzu Mission Control Starter Edition. Dell Technologies Apex Cloud Services mit VMware Cloud sollen in Kürze auf den Markt kommen VMware Cloud on AWS Outposts soll im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022 erhältlich sein.
Fazit: Mit der Cloud-Technologie hat die IT-Branche einen Flaschengeist freigesetzt, der immense Dynamik brachte, aber zugleich Überblick und Kontrolle – auch Kostenkontrolle – beeinträchtigte. Mittels seiner Cloud-übergreifenden Neuerungen will es VMware den Unternehmen ermöglichen, diesen Cloud-Wildwuchs zu beenden und die von On-Premise-Umgebungen gewohnte Kontrolle mit der Flexibilität der Multi-Cloud-Welt zu vereinen. Irgendwer muss die Geister, die man rief, nun mal in Reih’ und Glied bringen, will man künftig allzu gespenstisches Treiben im digitalen Gewölk verhindern.