Distributed Industrial Cloud von HPE, Intel und Microsoft

Integrierte Industrie-4.0-Architektur

28. Oktober 2020, 12:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Middleware sorgt für Verständigung

HPE Bild 1
Für die Vereinheitlichung der Kommunikation nutzt die Distributed Industrial Cloud den ISB, eine quelloffene Message-orientierte Middleware.
© HPE

ISB ist laut HPE eine quelloffene Message-orientierte Middleware, die mit einem Publish-Subscribe-Protokoll arbeitet: Eine Maschine oder Applikation veröffentlicht über den Bus Datendienste, andere Maschinen und Applikationen abonnieren diese Services, beispielsweise Sensordaten, Abweichungen von Soll-Werten oder die Ergebnisse der Verarbeitung solcher Daten, etwa aus MES- oder IoT-Applikationen. Der Bus eigne sich für den lokalen wie auch für den globalen Datenaustausch.

Der Konzern nennt das folgende sympathische Praxisbeispiel: In einer Produktionsstraße für Schokoriegel kann Maschine B von der vorgelagerten Maschine A die Daten zu Abweichungen vom Soll-Gewicht abonnieren. Dadurch könne Maschine B bei Bedarf mehr oder weniger Schokomasse auftragen und so Ausschuss vermeiden. Eine Deep-Learning-Applikation in der Public Cloud wiederum könne Sensordaten weltweit verteilter Produktionsmaschinen abonnieren, um die Parameter seines neuronalen Netzes zu optimieren.

Der ISB basiert auf einer Micro-Services-Architektur und ist mit der Distributed Application Runtime (Dapr) implementiert, einer quelloffenen ereignisgesteuerten Laufzeitumgebung. Die Maschinen und Applikationen kommunizieren mit Dapr; Dapr wiederum regelt die Kommunikation mit dem Datenaustauschverfahren, beispielsweise Nats.io, RabbitMQ oder Kafka. Dadurch, so der Konzern, sei der ISB technologieunabhängig, füge sich in bestehende Messaging-, Streaming- und Protokollumgebungen ein, und diese könne man in der Folge mit relativ wenig Aufwand wechseln.

Hard- und Softwarekomponenten
Neben dem ISB umfasst die Distributed Industrial Cloud eine Reihe von Hardware- und Softwarebausteinen: Edge-Hardware in Form von HPEs Edgeline EL300 Converged Edge System, die Edgeline OT Link Platform, Intel OpenVINO sowie Microsoft Azure und Azure Stack.

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Zusammenspiel der Hardware- und Softwarekomponenten der Distributed Industrial Cloud.
Zusammenspiel der Hardware- und Softwarekomponenten der Distributed Industrial Cloud.
© HPE

Das Edgeline EL300 Converged Edge System ist laut HPE-Angaben ein für den Edge-Einsatz optimiertes System, das die physische OT/IT-Schnittstelle bildet. Es eignet sich für die Echtzeit-Datenanalyse vor Ort wie auch für den Datentransfer in die Cloud. Das System beherrscht die bidirektionale Steuerung und Kommunikation mit Industriesystemen, zum Beispiel via High-Speed Digital I/O, CAN-Bus, Modbus oder Profinet.

Die Edgeline OT Link Platform ergänzt dies um eine Workflow-Engine, um das Zusammenspiel von industriellen Netzen, Steuerungen und Daten mit Treibern, Middleware und IT-Anwendungen über eine grafische Benutzeroberfläche zu orchestrieren und zu automatisieren. Zudem, so HPE, ermögliche OT Link den Betrieb containerisierter Anwendungen direkt am Edge. Für die zentrale Administration der verteilten Infrastruktur dient das Tool Edgeline Workload Orchestrator.

Intels OpenVINO (Open Visual Inference and Neural Network Optimization) wiederum ist ein kostenloses Toolkit für die Entwicklung von Deep-Learning-Anwendungen auf der Basis automatisch erfasster Bilddaten (Computer Vision). Es umfasst Intels Deep Learning Deployment Toolkit inklusive Funktionen für die Modelloptimierung, eine Inferenz-Engine sowie Computer-Vision-Bibliotheken und -Funktionen für OpenCV und OpenVX. Damit unterstützt OpenVINO ein breites Spektrum von Bilderkennungslösungen, zum Beispiel für die optische Qualitätskontrolle in der Industrie.

Microsoft rundet das Industrie-4.0-Angebot ab mit seiner Public-Cloud-Plattform Azure und Azure Stack für den lokalen Betrieb von Cloud-Services. Durch diesen Hybridansatz können Fertigungsunternehmen IT-Services dort betreiben, wo ihre technischen, regulatorischen oder organisatorischen Kriterien es erfordern. In puncto Security, so betont HPE, umfasse das Komplettangebot eine Reihe hard- und softwarebasierter Sicherheitsfunktionen aus eigenem Hause wie auch von Intel und Microsoft, darunter hardwarebasierte Kryptographie, manipulationsresistente Datenspeicherung, Zero-Trust-Netzwerksicherheit und UEBA (User and Entity Behavior Analytics, laufende Überwachung des Nutzer- und Endpunktverhaltens). 
 


  1. Integrierte Industrie-4.0-Architektur
  2. Middleware sorgt für Verständigung
  3. Schneller Einstieg und Lizenzierung nach Bedarf

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