Hitze und Angriffen trotzen

Juli ist perfekter Monat für IT-Ausfälle

29. Juli 2024, 10:05 Uhr | Jörg Schröper
© Duncan Andison – stock.adobe.com

Während viele ihren Urlaub planen, erleben IT-Experten einen Monat, der zunehmend als herausfordernd gilt. Ein Anstieg der IT-Störungen ist kein Zufall, sondern ein Zusammentreffen umweltbedingter, betrieblicher und konjunktureller Faktoren, die zur Jahresmitte ihren Zenit erreichen.

„Der Juli steht nicht nur für Feuerwerk und Grillabende, sondern auch für einen Anstieg der IT-Ausfälle, die für unvorbereitete Unternehmen zu ernsthaften operativen Problemen führen können“, erklärte Josh Gordon, Technikexperte beim Proxy-Anbieter Geonode. Mehrere Faktoren tragen laut Untersuchungsergebnissen von Geonode zur erhöhten Wahrscheinlichkeit von IT-Störungen im Juli bei. Dazu gehören:

  • Erhöhte Temperaturen: Rechenzentren und elektronische Systeme werden durch höhere Temperaturen belastet, was zu potenziellen Überhitzungsproblemen führen kann.
  • Hoher Energiebedarf: Mit steigenden Temperaturen steigt auch die Nutzung von Klimaanlagen, nicht nur in Privathaushalten, sondern vor allem auch in Bürogebäuden und Rechenzentren. Dies belastet das Stromnetz und übersteigt bisweilen das Angebot.
  • Routinemäßige Wartungspläne: Viele Organisationen planen regelmäßige Wartungen während der traditionell „ruhigeren“ Geschäftszeiten, die oft mit nationalen Feiertagen um den Juli herum zusammenfallen.
  • Urlaubszeit: Eine urlaubsbedingte Personalreduzierung kann die Reaktionszeiten auf auftretende Probleme – von Server-Ausfällen bis hin zu Verstößen gegen die Cybersicherheit – verzögern.

Zu den typischen Störungen, mit denen Unternehmen konfrontiert werden können, gehören laut Geonode:

  • Überhitzung des Servers: Server-Ausfälle aufgrund unzureichender Kühlsysteme,
  • Stromausfälle: örtliche Stromausfälle oder Spannungseinbrüche, die Rechenzentren betreffen,
  • erhöhtes Risiko von Cyberangriffen: Aufgrund der potenziell geringeren Wachsamkeit während der Ferienzeit kann es zu einem Anstieg von Phishing und anderen Cyberangriffsmethoden kommen,
  • Netzwerküberlastungen: Durch die vermehrte Arbeit von zu Hause aus im Sommer kann es zu einer Überlastung der Netzwerke kommen, die zu einer Verlangsamung oder zum vollständigen Ausfall des Dienstes führt.

Gordon empfiehlt mehrere proaktive Strategien, um Belastbarkeit und Kontinuität zu gewährleisten:

  • Verbesserte Kühlsysteme: Investitionen in fortschrittliche Kühllösungen für IT-Umgebungen können eine Überhitzung verhindern,
  • robuste Notstromlösungen: Durch die Installation unterbrechungsfreier Stromversorgungen (USV) und Generatoren können die Systeme während eines Stromausfalls am Laufen gehalten werden,
  • Schulung des Personals: Intensivierung der ferienübergreifenden Schulung des Personals vor der Urlaubssaison,
  • verstärkte Cybersicherheit: Implementierung zusätzlicher Cybersicherheitsprotokolle und Überwachungen, um potenzielle Angriffe abzuwehren, und 
  • Netzwerklastverwaltung: Durch die Erweiterung der Bandbreite und die Implementierung von Lastenausgleichsmodulen können Netzwerkabstürze bei hoher Nachfrage verhindert werden.

Aktive Überwachungssysteme spielen in der IT-Management-Strategie eine entscheidende Rolle. „Tools, die Echtzeitanalysen und automatische Warnmeldungen bei Temperatur- und Leistungsanomalien liefern, sind nicht nur optional, sondern notwendig“, rät Gordon. Die Implementierung einer rund um die Uhr verfügbaren Überwachungslösung könne eine der wirksamsten Abwehrmaßnahmen gegen Ausfallzeiten sein.

Darüber hinaus lassen sich die Dauer und Schwere von IT-Ausfällen deutlich reduzieren, wenn Betreiber einen umfassenden Reaktionsplan bereithalten, der die Schritte zur Kommunikation und zu Korrekturmaßnahmen detailliert beschreibt. Die IT-Turbulenzen im Juli müssten daher nicht gleich eine Katastrophe bedeuten. Mit sorgfältiger Planung, robusten Systemen und aufmerksamer Überwachung können Unternehmen diese herausfordernde Zeit problemlos meistern, so Geonode weiter. Früh im Jahr mit den Vorbereitungen zu beginnen, Systeme regelmäßig zu warten und Mitarbeiter zu schulen, seien entscheidende Schritte, um die Widerstandsfähigkeit gegen die besonderen Herausforderungen des Julis in der IT-Landschaft zu stärken.
 

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