Und während im Bildungsumfeld bei Schulen beispielsweise oft überhaupt keine IT-Infrastruktur vorhanden ist, sind es in Krankenhäusern oft mehrere Systeme. „Im Krankenhaus gibt es prinzipiell vier Ansatzpunkte für die Digitalisierung: Medizintechnikgeräte, das Verwaltungsnetzwerk, die Devices von Ärzten und Pflege so-
wie das Patienten-WLAN“, erklärt Andreas Helling. Dort sei eine Netzwerkinfrastruktur nötig, die mit allen Systemen kommunizieren kann. Helling ist bei Extreme Networks für das Systems Engineering verantwortlich und gemeinsam mit seinem Kollegen – und unterstützt von Distributionspartner 3KV – viel im Krankenhausumfeld unterwegs.
Er weiß daher aus erster Hand, dass es hier weit mehr Herausforderungen zu bewältigen gilt als im privaten Heim oder einer Büroumgebung. „Da gibt es zum Beispiel eine Nasszelle am Eingang des Patientenzimmers, die das WLAN-Signal blockt oder in der Radio-logie Blei in den Wänden“, erläutert Helling. „Das WLAN muss aber überall gleich gut funktionieren – nicht nur für die Devices der Ärzte, sondern auch für das Entertainment der Patienten.“ Gerade hier müsse sich in den nächsten Jahren noch viel tun. „Denn wir haben in Deutschland freie Krankenhauswahl und künftig wird auch die digitale Anbindung dort für Patienten eine Rolle bei der Auswahl spielen.“ Das gelte auch für die Mitarbeiterbindung der knappen Ärzte und Pflegekräfte. Und schließlich könne Digitalisierung auch dazu beitragen, den Ärzten und Pflegern die Arbeit zu erleichtern und nicht etwa nur Personal einzusparen. Automatisierte Vorgänge, etwa Daten digital in die Patientenakte zu übernehmen, sparen mal schnell 15 Minuten Zeit für die Mitarbeiter und dem Krankenhaus Geld. IT werde zu Unrecht immer noch häufig als Kostenfaktor gesehen, sagt Helling. Sie sei notwendig, um das Krankenhaus am Leben zu halten. Darüber hinaus gebe es jedoch meist wenig Zeit und Budget, die Digitalisierung im Krankenhaus voranzutreiben, bedauert der IT-Experte.
Kommunikation und Beratung tun Not
Digitalisierung im Krankenhaus kann nur gelingen, wenn die IT-Verantwortlichen Unterstützung durch den IT-Dienstleister und den Hersteller bekämen, so Schwanke-Seer. Und die beginne nicht erst bei der Technik und ende auch nicht mit der Implementierung. „Die Digitalisierung betrifft auch Systemhäuser, wie sie mit ihren Kunden reden und diese Themen nach vorne tragen.“ Es gehe auch nicht darum, schnell ein Projekt abzugreifen. „Das funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen.“ Auch das Systemhaus müsse verstehen, dass es nicht zielführend sei, nur Switches oder Access Points zu verkaufen, sondern eine Strategie für die Zukunft und den Fortbestand des Krankenhauses zu entwickeln.
Der Partner müsse mit dem Klinikum überlegen, wo dieses in zwei oder drei Jahren stehen soll. Viele Kliniken wollen bauen und erweitern. Da muss die Strategie auch darauf abgestimmt sein. Oder auf Zusammenschlüsse von Kliniken, die womöglich zwei unterschiedliche Systeme im Einsatz haben. Ganz unabhängig von der aktuellen Finanzspritze des Bundes ist das Betätigungsfeld für Systemhäuser deshalb langfristig interessant. Denn das KHZG zeigt, dass die Politik es ernst meint mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Deshalb sei es eine lohnende Investition, jetzt das erforderliche Know-how aufzubauen, empfiehlt Schwanke-Seer. Denn „drei Milliarden Euro sind ein Riesenbatzen Geld. Das wird nicht dafür sorgen, dass alle Krankenhäuser jetzt gleich zu 100 Prozent digital werden. Aber es ist eine Anschubfinanzierung und ein Anreiz, dass die Krankenhäuser überhaupt mit der Digitalisierung anfangen.“
Unterstützung für Systemhäuser |
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Gemeinsam mit seinem Distributionspartner 3KV unterstützt Extreme Networks seine Partner, aber auch unabhängige Systemhäuser dabei, Digitalisierungsprojekte in Krankenhäusern zu konzipieren und umzusetzen. Interessierte Häuser finden auf der 3KV-Homepage auch weitere Informationen zum Thema KHZG. |