Für den Test installierten wir ESXi 8 auf drei Dell-T640-Servern. Als Speichersystem kam ein Windows-Storage-Server zum Einsatz, an den die Hosts per iSCSI über ein dediziertes 10-GBit/s-LAN angebunden waren. Das ESXi-8-Setup erfordert nur wenige Eingaben und die Installation der drei Hosts war nach weniger als zehn Minuten abgeschlossen. Beim ersten Login an der ESXi-Konsole konfigurierten wir zunächst die Basiseinstellungen wie IP-Adressen, DNS- und NTP-Server.
Dann installierten wir auf einem Host eine Windows-2022-VM und starteten in der VM das Setup-Programm für die vCenter-8-Appliance. Nach dem initialen Setup startet ein Konfigurationsassistent, in dem unter anderem die NTP-Server und die Single-Sign-on-Domäne für das vCenter angegeben sind. Anschließend konnten wir uns per Chrome-Browser an der vCenter-8- Konsole anmelden. Wir legten ein neues Datacenter an und erstellten darin einen Cluster, dem wir zwei Server hinzufügten. Beim Cluster-Setup schlägt der Assistent vor, alle Cluster-Knoten mit demselben Host-Image zu verwalten. Dies stellt sicher, dass alle Server über dieselbe ESXi-Basiskonfiguration verfügen, und wir aktivierten diese Option. Der neue Image-basierte Compliance-Mechanismus ersetzt die bisherige Baseline-Konfiguration, mit der sich prüfen ließ, ob alle Hosts das in der Baseline definierte Patch-Level aufweisen. Zum Abschluss aktivierten wir HA und DRS, damit das vCenter die Last automatisch auf beide Cluster-Knoten verteilt und sich VMs beim Ausfall eines Hosts von einem anderen ESXi-Server neu starten lassen.
Für die Migration vorhandener vCenter 6.7- oder 7.0-Installationen bietet VMware eine neue Quick-Update-Funktion. Dabei lässt sich eine neue vCenter-8-Appliance aufsetzen und dann ein Migrationsassistent starten, der sämtliche Konfigurationsdaten vom alten auf das neue vCenter überträgt.
Nachdem wir das Cluster-Setup fertiggestellt hatten, prüften wir zunächst, ob die zwei ESXi-Knoten auf dem aktuellen Stand sind. Der Compliance-Check ergab, dass das vCenter über ein neueres Host-Image verfügte. Wir spielten dieses Image per Klick auf den Remediation-Button auf den zwei Cluster-Nodes nacheinander auf. Sie wurden damit auf die Version 20842819 aktualisiert, während der dritte Standalone-Host noch mit der Installationsversion 20513097 lief. Das Update auf die neuere ESXi-Version hätten wir mit dem alten Update-Manager per Baseline-Abgleich durchführen können.
Wir entschieden uns aber für den einfacheren Weg, diesen Host zum vorhandenen Cluster hinzuzufügen und ihn dann per Image-Update auf den aktuellen Stand zu bringen. Sobald wir den Server in der vCenter-Konsole per Drag and Drop auf das Cluster-Objekt gezogen hatten, erschien automatisch das Compliance-Check Menü mit dem Hinweis, dass ein Host nicht aktuell ist. Per Klick auf Remediation führte vCenter das Image-Update auf die neuere ESXi-Version auch beim dritten Host erfolgreich durch.
VMware hat vSphere 8 mit den neuen Configuration Profiles eine weitere Funktion spendiert, die die Cluster-Verwaltung deutlich vereinfacht. Die Profile lassen sich auf einen gesamten Cluster mit allen darin enthaltenen ESXi-Hosts anwenden. Künftig sollen die Configuration Profiles auch ein fortlaufendes Compliance-Monitoring unterstützen, das den Administrator bei Abweichungen alarmiert und in der Lage ist, die ursprüngliche Konfiguration wiederherzustellen. Für den Test der HA-Funktionen des Clusters zogen wir bei einem ESXi-8-Host das Stromkabel. Die auf diesem Host laufenden VMs ließen sich innerhalb von wenigen Sekunden von den anderen Cluster-Nodes neu starten. Anschließend schalteten wir den Host wieder ein und konnten sehen, dass der DRS-Mechanismus einige VMs automatisch auf den neu gestarteten ESXi-Server migrierte und damit die Last wieder gleichmäßig verteilt war.