Zeitgleich feuerte Cisco eine Salve von Softwareneuerungen für den automatisierten Infrastrukturbetrieb ab. Mit Intersight Cloud Orchestrator gebe es nun ein einfach bedienbares Low-Code-Framework, das es erleichtern soll, komplexe Workflows zu erstellen und zu automatisieren. Intersight Workload Engine wiederum biete eine leistungsstarke Plattform für moderne, Cloud-native Workloads. Das ebenfalls neue Werkzeug Service Mesh Manager erhöhe die Transparenz und vereinfache das Management des Intersight Kubernetes Services.
Zudem gibt es laut Müller nun eine Integration von Intersight mit HashiCorps Open-Source-IaC-Software (Infrastructure as Code) Terraform. Das Tool Intersight Workload Optimizer errechne die optimale Ressourcenpositionierung und -auslastung. Des Weiteren sei Cloud ACI – Ciscos Lösung für Policy-Management, Netzwerkautomation und den Betrieb von Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen – ab Herbst nicht mehr nur auf AWS und Azure, sondern auch auf Google Cloud verfügbar.
Im Bereich Observability (laufende Ermittlung der Systemzustände auf Basis detaillierter Monitoring-Daten) soll die Integration der letztes Jahr akquirierten Überwachungslösung ThousandEyes in die „Catalyst 8000 Edge“-Serie für SD-WAN und die Nexus-9000-Switches den Einblick in den Netzwerkzustand und die Anwendungsleistung im RZ verbessern. Der Nexus Dashboard Orchestrator wiederum ermögliche Richtlinienkonfiguration und -verwaltung über ACI-Standorte, AWS- und Azure-Regionen sowie ab Herbst auch über die Google Cloud hinweg.
Abgerundet wird der Strauß neuer Angebote durch zusätzliche Services: Die CX (Customer Experience) Business Critical Services for Cloud umfassen Beratungsleistungen zu Architektur, Implementierung, Sicherheit und Optimierung digitaler Transformationen. CX Intersight Workload Optimizer Services sollen helfen, den Ressourcenverbrauch von Cloud-Anwendungen zu senken. CX Advanced Services für ThousandEyes und SD-WAN sollen Projekte vereinfachen und damit IT-Anpassungen beschleunigen. Custom Quick Start Solutions schließlich bündeln Services rund um das Thema durchgängige Automatisierung und IaC.
Cisco treibt mit diesen Neuerungen seine Cloud-First-Strategie weiter voran: Der IT-Ausrüster will – wie auch die beiden erwähnten Marktbegleiter – das gesamte Portfolio als Cloud-Service verfügbar und per Cloud verwaltbar machen. Doch es ist nicht alles Cloud, was glänzt: „Wir wetten auf eine hybride IT-Welt“, sagt Cisco-Mann Uwe Müller: Nicht alles werde in die Cloud wandern, aber die IT auf lokaler Seite müsse sich künftig mit der Cloud-Seite messen lassen.
Die Wege der Cloud sind verschlungen: Teils leiten sie die Unternehmen in die Public Cloud, teils unter dem Namen Hybrid Cloud doch wieder zurück ins unternehmenseigene RZ oder an den Netzwerkrand (Edge), zum Beispiel an Produktionsstandorte. Wie einst alle Wege nach Rom führten, so scheint es, führen heute alle Wege in die Cloud. Wer, wie Cisco, das Geschäft mit lokaler Infrastruktur ebenso beherrscht wie Cloud-basiertes Management, ist somit fast schon zwangsläufig auf dem richtigen Weg.