Am Ende jedes Scada-Systems steht die Prozessvisualisierung, die über entsprechende Auswahlmöglichkeiten die erfassten Daten für den Benutzer anschaulich zugänglich macht und Möglichkeiten zur Auswertung liefert. Sowohl der Ebenen-Aufbau als auch Umfang und Funktionalität einer Prozessvisualisierung können recht unterschiedlich sein und hängen stark von den Anlagen oder Gebäuden ab, die an das Fernwartungssystem angegliedert sind. Daneben spielen die Gruppen von Nutzern und ihre Berechtigungen im System – die sehr unterschiedlich sein können – eine Rolle. Daher wird das Scada-System nach den jeweiligen Anforderungen des Anwenders individuell gestaltet und für den spezifischen Fall eingerichtet.
Obwohl Go-Wireless-Connect und die SQL-Datenbank für verschiedene Scada-Visualisierungen offen sind, kann dieser sehr wichtige Teil des Gesamtsystems ebenso durch die angesprochene Easy-Scada-Software-Umgebung gelöst werden. Die Idee von Easy-Scada besteht darin, die gesamte Scada-Funktionalität, die mehrere Ebenen umfassen kann, auf einer durchsichtigen Ebene – dem so genannten Transparent-Layer – abzubilden. Die einzelnen Sensoren oder Aktoren können dort beliebig platziert werden, am besten so, wie es dem Aufbau und der Struktur der realen Anlage entspricht. Die transparenten Ebenen werden in einem weiteren Schritt mit Abbildungen der zu steuernden Anlage unterlegt, so dass der Zusammenhang mit dem Aufbau der Anlage hergestellt wird.
Die Anlagenbilder unter dem Transparent-Layer können ganz unterschiedlicher Art sein. Verwendbar sind zum Beispiel die typischen technischen Darstellungen und ferner Luftaufnahmen oder Pläne aus der Phase der Anlagenprojektierung.
Das Fazit: Indem man die Front-End-Systeme aus der Welt der sicherheitskritischen Systeme gänzlich herauslöst, muss anstelle vieler kleiner Systeme im Feld nur noch eine zentrale Datenbank auf dem Back-End nach den Regeln der IT-Sicherheit geschützt werden. Der Aufwand sinkt deutlich.
Autor: Dr. Ulrich Pilz ist Geschäftsführer bei Wireless Netcontrol.