Sicher ist, dass nichts sicher ist und es wird nicht sicherer: funkschau hat dazu die Spezialisten in den Bereichen Antivirus, Firewalling, Intrusion-Prevention, Mobile- und Cloud-Security befragt wie die Bedrohungslage 2013 aussieht - das Ergebnis vorweg: es wird nicht besser. Andererseits sind auch die Hersteller gewappnet und bauen immer ausgeklügeltere Systeme, um Schaden vom Unternehmen abzuwenden.
Cyberkriminalität und IT-Sicherheit bleiben auch 2013 mit die wichtigsten Businessthemen. Das Information Security Forum hat die fünf wichtigsten IT-Sicherheitstrends für das neue Jahr zusammengestellt: Cyberkriminalität, Supply-Chain, Big-Data, Cloud und die Consumerization of IT. Die Prognosen und Empfehlungen beruhen auf den Einschätzungen der weltweit mehr als 300 Mitgliedsunternehmen des Information Security Forums sowie der Forschungsarbeit ihrer Analysten.
Cyberkriminalität: Cyberkriminelle werden ihre Aktivitäten weiter ausweiten und professionalisieren. Sie können dafür auf größere Ressourcen denn je zurückgreifen. Jedes Unternehmen, mit dessen geistigem Eigentum sich Gewinne oder Vorteile erzielen lassen, ist ein attraktives Angriffsziel. Darüber hinaus wird der Schutz kritischer Infrastrukturen ein immer wichtigerer Aspekt von Cybersicherheit. Zwischenfälle hierbei würden schwerwiegende Konsequenzen für den Geschäftsbetrieb nach sich ziehen.
Informationssicherheit in der Supply-Chain: Die zunehmende Vernetzung von Unternehmen rückt das Thema Informationssicherheit in der Supply-Chain 2013 weiter in den Fokus. Durch den digitalen Austausch von Informationen sind Unternehmen auch von den Sicherheitsvorfällen ihrer Kunden, Partner und Lieferanten betroffen. Die IT-Abteilung kann zwar alle innerhalb des Unternehmens gespeicherten Daten überblicken, entlang der gesamten Lieferkette ist das jedoch unmöglich.
Big-Data: Big-Data werden zu großen Veränderungen im Unternehmensumfeld führen. Der Umgang mit den Datenmengen wird deshalb neue Strategien erfordern. Die größte Herausforderung ist die Sicherung der ein- und ausgehenden Geschäftsdaten. Gerade international tätige Unternehmen müssen dabei zudem eine Vielzahl rechtlicher Vorgaben berücksichtigen.
Datensicherheit in der Cloud: 2013 werden die durch Angriffe auf die Cloud verursachten Schäden genauso zunehmen wie die Kosten für Compliance-Nachweise bei Cloud-Aktivitäten. Obwohl viele Unternehmen die Cloud mittlerweile bei ihrer Sicherheitsstrategie berücksichtigen, besteht in vielen Bereichen nach wie vor großer Handlungsbedarf. Ein Großteil der Unternehmen hat keinen Überblick darüber, ob und wenn ja welche Cloud-Services in ihrem Unternehmen verwendet werden.
Consumerization und BYOD: Der Einsatz privater mobiler Endgeräte am Arbeitsplatz führt dazu, dass die Grenzen zwischen Privat- und Geschäftsdaten aufweichen. Folge davon können Datenverluste sein. Mit der größeren Verbreitung mobiler Endgeräte nimmt dieses Risiko noch zu. Ein weiteres Sicherheitsproblem bergen Standortinformationen: In Zukunft werden wir mehr kriminelle Aktivitäten beobachten, bei denen über GPS-fähige Geräte übermittelte Standortinformationen eine Rolle spielen.
Deshalb rät Steve Durbin, Global Vice President des Information Security Forum Unternehmen dringend: „Einzelne Bereiche sollten nicht unabhängig voneinander betrachtet werden, sondern eine umfassende Risikostrategie sollte das Unternehmen entwickeln. Denn gerade in der Kombination einzelner Bedrohungen liegt ein weit höheres Bedrohungspotenzial.“