Umfassende Schutzkonzepte können aufgrund der Vielfalt der Technologien und Anwendungen nur unternehmensspezifisch ausfallen und gegebenenfalls entsprechend komplexe Anforderungen darstellen. In vielen Fällen lässt sich das Schutzniveau allerdings schon mit relativ einfachen Maßnahmen deutlich erhöhen. Die Tipps für sichere TK-Systeme vom LKA NRW, Bitkom und VAF:
Passwortschutz für TK-System: Für persönliche Sprachboxen (integrierte Anrufbeantworter) müssen immer vom Nutzer individuelle Passwörter vergeben werden. Keinesfalls dürfen werksseitige Voreinstellungen belassen werden. Sensibilisierung aller Nutzer ist notwendig! Sind im TK-System so genannte DISA-Nebenstellen mit Durchwahlmöglichkeit vorhanden? Die DISA-Funktion dient der Anbindung von Heimarbeitsplätzen oder als Einwahlmöglichkeit für TK-Servicetechniker. Sie muss ebenfalls geschützt werden, wie auch Administratorenzugänge. Wenn ein Zugang für Fernwartung vorgesehen ist, sollten klare Regelungen über die sichere Nutzung mit der supportgebenden Fachkraft oder Fachfirma zugrunde gelegt werden.
Einrichtung von Sperrlisten: Die Erreichbarkeit von nicht benötigten Zielrufnummern und Rufnummerngruppen, wie zum Beispiel Vorwahlen bestimmter Länder oder Dienste, kann durch Eintrag in eine Sperrliste im TK-System verhindert werden. Rufnummernsperren können auch beim Anschlussnetzbetreiber beauftragt werden. Die Einrichtung muss auf die individuellen Erfordernisse des Unternehmens ausgerichtet und gegebenenfalls an sich ändernde Verhältnisse angepasst werden. Sperrlisten bieten zusätzlichen Schutz, sind aber als isolierte Maßnahme nicht ausreichend.
Frühwarnzeichen erkennen: Auch kann es sich empfehlen, das Verbindungsaufkommen regelmäßig (zum Beispiel wöchentlich) auf Auffälligkeiten zu überprüfen. Unter Umständen lassen sich so Angriffsversuche rechtzeitig erkennen und verhindern oder Schäden zumindest begrenzen.
Pflege der TK-Software: Verbesserte Softwareversionen(Patches) mit Sicherheitsbezug sollten unverzüglich nach Herstellerfreigabe eingespielt werden. Die Sicherheitshinweise des Herstellers gilt es zu beachten.
Fachkundige Betreuung sicherstellen: In manchen Fällenfanden Angreifer völlig ungeschützte TK-Systeme vor. Planung, Installation, Administration und Instandhaltung von TK-Systemen erfordern für die jeweilige Aufgabe spezifische Kompetenzen. Potenziell sicherheitsrelevante Arbeiten sollten nur durch Fachkräfte beziehungsweise geschultes Personal erbracht werden.
Sicherheit im Internet: Wenn das TK-System über direkte oder indirekte Verbindung zum Internet verfügt, erfordern Schutzkonzepte auch die Berücksichtigung spezifischer IT-Sicherheitsmechanismen.