Nfon konnte seinen Umsatz 2018 um mehr als 20 Prozent steigern. Und nicht zuletzt durch die Akquisition der Deutsche Telefon Standard AG legte die Zahl der Seats ebenfalls deutlich zu – die rasante Wachstumsstrategie ließ aber auch interne Kosten steigen.
Nfon hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von 43 Millionen Euro erreicht – und damit ein Wachstum von 20,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, das der Münchner Cloud-Telefonie-Anbieter noch mit 35,7 Millionen Euro abschloss. Kontinuierlich wächst dabei der Anteil der wiederkehrenden Umsätze, der 2018 bei 80,4 Prozent lag. Ein Jahr zuvor waren es 77,9 Prozent. Das Wachstum macht Nfon dabei vor allem an der zunehmenden Zahl an betriebenen Nebenstellen fest, die im Vergleich zu 2017 um 26,6 Prozent auf 320.000 zulegte. Hinzu kommen rund 50.000 zusätzliche Seats aus der Akquisition der Deutschen Telefon Standard AG sowie 35.000 SIP/Trunk Channels.
Nfon-CEO Hans Szymanski zeigt sich mit der Entwicklung nach dem Börsengang des Unternehmens im Mai 2018 zufrieden: „In den ersten elf Monaten nach IPO haben wir unsere Wachstumsstrategie auf allen Ebenen konsequent umgesetzt. So haben wir nicht nur unsere selbstgesteckten operativen Ziele erreicht, sondern auch wichtige strategische Meilensteine in kürzester Zeit realisiert.“ Er sehe Nfon daher „sehr gut positioniert“, um das eigene Geschäftsmodell weiter zu skalieren und überproportional zum Markt wachsen zu können. Ziel laut dem CEO: „Wir wollen die Nummer 1 für die Telefonie aus der Cloud in Europa werden.“
2019 will Nfon den eingeschlagenen Wachstumskurs nochmals beschleunigen. Das Münchner Unternehmen geht von einem um 40 bis 45 Prozent höheren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr aus, die Zahl der Seats soll ebenfalls um bis zu 45 Prozent zulegen. Dabei dürfte besonders die internationale Expansion eine wichtige Rolle spielen. Im vergangenen März hatte Nfon den Markeintritt in Italien abgeschlossen, im zweiten Quartal 2019 soll Frankreich folgen.
Gänzlich ungetrübt ist das Jahresergebnis des Cloud-Telefonie-Anbieters jedoch nicht. Lag der Konzernverlust der Münchner 2017 noch bei zwei Millionen Euro, rutschte dieser mit minus 8,1 Millionen Euro 2018 weiter in den roten Bereich. Laut Nfon war dieses Ergebnis jedoch eingeplant und nicht zuletzt ein Effekt der rasanten Wachstumsstrategie. Denn diese habe im vergangenen Jahr auch zu erhöhten Personal- und Marketingkosten geführt.