Frage 1: Wie könnte sich die Digitale Agenda umsetzen lassen?
Marc Kessler: Grundlage für die Umsetzung stellt eine eine flächendeckende Versorgung mit ultraschnellen Breitbandanschlüssen, in erster Linie per Glasfaser, dar. Diesen Ausbau werden die alternativen Netzbetreiber des Breko maßgeblich vorantreiben und Menschen vor allem in unterversorgten Regionen mit ultraschnellen Glasfaseranschlüssen versorgen. Der Verband und seine Mitglieder arbeiten hierzu aktiv in der „Netzallianz Digitales Deutschland“.
Frage 2: Wie lauten Ihre Vorschläge zur Finanzierung?
Kessler: Der Ausbau sollte im Investitionswettbewerb erfolgen und im Wesentlichen von TK-Unternehmen getragen werden. In Regionen, in denen ein wirtschaftlicher Ausbau nicht realisierbar ist, werden Fördermittel benötigt, die den Netzbetreibern chancengleich zur Verfügung stehen müssen. Wir unterstreichen die Forderung an die Regierung, sich von ihren Anteilen an der Deutschen Telekom zu trennen und diese Gelder für den Ausbau zu verwenden.
Frage 3: Sollte die Infrastruktur verstaatlicht werden?
Kessler: Die vergangenen 15 Jahre der Liberalisierung des deutschen TK-Marktes sind vor allem deshalb ein Erfolgsmodell, weil Vielfalt und Wettbewerb für Breitband-Ausbau und attraktive Endkundenpreise gesorgt haben. Eine Verstaatlichung würde diese Entwicklung konterkarieren und keinesfalls zu einer schnelleren und besseren Breitbandabdeckung führen.
Frage 4: Sind die Ziele, die die Digitale Agenda vorgibt, ausreichend?
Kessler: Die Ziele der Digitalen Agenda sind ein erster, wichtiger Schritt in Richtung (digitale) Zukunft und müssen nun möglichst rasch in die Praxis umgesetzt werden. Die Digitale Agenda muss aber weiter fortgeschrieben werden. Fest steht jedoch: Hochmoderne Glasfasernetze stellen eine zukunftssichere Technologie dar. Sie werden damit zur unverzichtbaren Basis der Digitalisierung.
Frage 5: Wie lange können sich die Alternativen zum Glasfaserausbau noch behaupten?
Kessler: Der Breko setzt beim flächendeckenden Breitbandausbau auf eine Multi-Access-Strategie, (FTTC, FTTB, FTTH). Dabei wird die Kupferleitung auf der letzten Meile also noch übergangsweise genutzt. So werden Glasfasernetze schrittweise mit immer höheren Bandbreiten und auf Basis wirtschaftlich tragfähiger Geschäftsmodelle immer näher zum Kunden gebaut. Die alternativen Netzbetreiber des Breko sind schon heute dabei, die Netze der Zukunft, die Glasfasernetze, auszurollen.