Das sagen die Experten zur Digitalen Agenda

Breitband für alle! Aber wie?

3. Dezember 2014, 10:39 Uhr | Andrea Weißenfels, Katja Schmitt-Völsch, EWE TEL

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Fünf Fragen: Eco

Klaus Landefeld, Eco-Vorstand für Infrastruktur und Netze
Klaus Landefeld, Eco-Vorstand für Infrastruktur und Netze
© Eco

Frage 1: Wie könnte sich die Digitale Agenda umsetzen lassen?

Klaus Landefeld: Der Verband der deutschen Internetwirtschaft teilt die Auffassung der Bundesregierung, dass der Ausbau der TK-Infrastrukturen hin zu einer flächendeckenden Breitband-Versorgung zu den elementaren Voraussetzungen einer vernetzten Gesellschaft gehört. Noch immer fehlt es an konkreten praxistauglichen Strategin und Lösungsansätzen, insbesondere zur Finanzierung, die jetzt schnellstmöglich von der Politik gefunden werden müssen.

Frage 2: Wie lauten Ihre Vorschläge zur Finanzierung?

Landefeld: Auf kurzfristige Sicht ist eine Finanzierung nur durch Fremdkapital außerhalb der TK-Industrie zu erreichen, um mit einer Infrastrukturgesellschaft wettbewerbsneutral Infrastrukturen in alle Regionen zu schaffen. Mittels eines Infrastruktur-Fond könnten mittel- bis langfristig Investoren ihre Zuschüsse zurückerlangen. Auch für mit öffentlichen Geldern neu errichtet Infrastrukturen sollte auf einen wettbewerbsneutralen Zugang geachtete werden.

Frage 3: Sollte die Infrastruktur verstaatlicht werden?

Landefeld: Aus der Liberalisierung und Privatisierung des TK-Sektors haben sich gesamtgesellschaftliche Vorteile ergeben: Wettbewerb, Vielfalt, Innovation, neue Geschäftsmodelle und moderate Preise. Unterm Strich kann eine Verstaatlichung der Infrastruktur keine Lösung für den flächendeckenden Breitbandausbau sein,
alternativ müssen kostengünstige und effizientere Lösungsansätze gefunden werden.

Frage 4: Sind die Ziele, die die Digitale Agenda vorgibt, ausreichend?

Landefeld: Das aktuelle Ausbauziel der Digitalen Agenda von 50 MBit/s ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber nicht ausreichend, um Deutschland auf die zukünftige Gigabit-Gesellschaft vorzubereiten. Der Ausbau hochleistungsfähiger Breitbandstrukturen muss denselben Stellenwert haben

Frage 5: Wie lange können sich die Alternativen zum Glasfaserausbau noch behaupten?

Landefeld: Oberstes Ziel muss es zunächst sein, alle grauen Flecken in Deutschland auszulöschen und entsprechende Breitbandversorgung zu garantieren, um Defizite zu beseitigen, damit eine Chancengleichheit für alle Regionen erreicht werden kann. am schnellsten und effektivsten lässt sich dieses Ziel durch den Einsatz und die Kombination von verschiedenen Technologien erreichen.

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