Breitbandnetze

Breitbandausbau in Deutschland - eine Zwischenbilanz

10. Februar 2014, 11:34 Uhr | Klaus Pollak, Head-of-Consulting & Projects bei Keymile

2014 so heißt es, sollen für 75 Prozent der Haushalte hierzulande Breitbandanschlüsse mit Übertragungsraten von 50 MBit/s zur Verfügung stehen. Und Ende 2018 soll dies flächendeckend der Fall sein. Doch noch befinden wir uns mitten in der Umsetzung. Bleibt also die Frage, ob und wie diese Ziele erreicht werden können.

Für die einen ist das Glas halb voll und für die anderen halb leer. Das gilt auch für die Breitbandversorgung in Deutschland. In ihrem Tätigkeitsbericht Telekommunikation und Post 2012/2013 kommt die Bundesnetzagentur zur Bewertung, dass die Breitbandversorgung in Deutschland gut vorankomme. Schätzungen zufolge stieg bis Ende 2013 die Anzahl der Breitbandanschlüsse in Deutschland auf 28,6 Millionen – zur Jahresmitte waren es noch 28,4 Millionen. Das entspricht laut Bundesnetzagentur einer Versorgungsrate von über 34 Prozent, bezogen auf die Einwohnerzahl – der EU-Mittelwert beträgt 28,8 Prozent. Im Vergleich der EU-Staaten liegt Deutschland somit über dem Durchschnitt.

Wirft man einen genaueren Blick darauf, relativiert sich der Erfolg allerdings recht schnell, denn als Breitbandanschluss gelten der Bundesnetzagentur zufolge bereits Datenübertragungsraten von 2 MBit/s. Den heutigen Ansprüchen von Privathaushalten und Unternehmen genügt das jedoch nicht. Um die Anforderungen zu verdeutlichen, reicht ein kurzer Blick auf die Verteilung der Breitbandanschlüsse. Im Jahr 2012 verfügen laut Bundesnetzagentur immerhin noch 16,2 Prozent der Anschlüsse über eine Datenrate von maximal 2 MBit/s und 44,4 Prozent über eine Datenrate von 2 bis 10 MBit/s. Da bleibt noch viel zu tun, um die ambitionierten Ziele der Bundesregierung für 2014 und 2018 erreichen zu können.

Wünschenswert für den Bedarf der Privatkunden wäre bis Ende 2014 eine nahezu flächendeckende Breitbandversorgung von 20 bis 30 MBit/s. In der nächsten Ausbaustufe ist heute schon eine Steigerung auf 50 MBit/s absehbar. Den aktuell verfügbaren Zahlen der Bundesnetzagentur zufolge entfielen aber lediglich 27,3 Prozent der Breitbandanschlüsse in die Kategorie 30 MBit/s bis unter 100 MBit/s.

In Deutschland sind in vielen Bereichen die Kabelnetze gut ausgebaut. Sie sind – im Gegensatz zu den TK-Netzen – komplett unreguliert und ein großer Konkurrent für die klassischen Telekommunikations-Netzbetreiber

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