Die Deutsche Telekom sowie die alternativen regionalen und lokalen Anbieter setzen – durch die im Vergleich zu anderen europäischen Ländern guten Telefonleitungen – zurzeit weiterhin vor allem auf DSL-Verfahren für den Internetzugang. Auch wenn die Kabelnetzbetreiber in den letzten Jahren die Leistungsfähigkeit ihrer Infrastruktur erheblich ausgebaut haben, wie etwa Rückkanalfähigkeit und Verkleinerung der Cluster-Größen, wurden kaum Investitionen in die räumliche Erweiterung der Netze getätigt. Dort, wo es Kabelnetze gibt, tragen diese auch zum Breitbandausbau bei. Neue Gebiete werden aber auch in Zukunft vor allem die Deutsche Telekom und die alternativen Anbieter erschließen. Eine Schwäche der Kabelnetze besteht darin, dass sie sich nahezu ausschließlich auf Privathaushalte konzentrieren und damit die gesamtwirtschaftlich bedeutsame Gruppe der Geschäftskunden außen vor bleibt. Aber gerade sie sind auf schnelle Breitbandanschlüsse angewiesen, wenn kleine und mittlere Städte ihre wirtschaftliche Attraktivität für bereits ansässige Unternehmen oder neue Gewerbeansiedlungen stärken wollen.
Deutschlandweit hat sich Schätzungen zufolge bei den Breitbandkunden seit 2012 nicht sehr viel getan. Laut einer aktuellen Marktstudie von WIK-Consult konnten im Jahr 2012 die alternativen Netzbetreiber 170.000 neue VDSL-Kunden gewinnen und die Deutsche Telekom 300.000. Die Zahl der FTTB/H-Anschlüsse stieg um 100.000, und die Kabelnetzbetreiber verzeichneten 800.000 Neukunden.