Colocation

Cloud-ready Colocation

12. März 2018, 15:19 Uhr | Autor: Markus Kien / Redaktion: Alexandra Hose

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

"Daten brauchen ein Zuhause in Form eines Rechenzentrums"

funkschau: Mit der Cloud Connect-Plattform können Sie demnach eine Art „Network as a Service“ anbieten?

Nicolay: Die Plattform basiert auf Layer 2-Technologie. Dabei werden über physische Glasfaser-Verbindungen auf unserem abgesicherten Campus kundenspezifische VLANs zwischen dessen Serverinfrastruktur und den Cloud Providern seiner Wahl geschaltet. Das Ganze lässt sich über ein Portal flexibel provisionieren, sodass wir durch die darunter liegenden API-Schnittstellen von Network-as-a-Service sprechen.

In Frankfurt manifestiert sich das als sogenannte Colocated Hybrid Cloud – dabei befinden sich beide verbundenen Seiten auf demselben Interxion-Rechenzentrumscampus, also quasi unter einem Dach, was zu einer extrem niedrigen Latenz führt. An unserem Düsseldorfer Standort bieten wir die Cloud Connect-Plattform an, um sogenannte Remote Hybrid Clouds aufzubauen – was bedeutet, dass Düsseldorf über unser eigenes Netzwerk direkt an den Standort Frankfurt angebunden ist. Wir betreiben die Cloud Connect-Plattform in allen europäischen Metropolen mit der Option, sich mit den verschiedenen europäischen Cloud-Standorten direkt zu verbinden – also beispielsweise auch von Frankfurt zur AWS-Cloud in Dublin oder zur Microsoft-Cloud im Amsterdam.

funkschau: Welche Unternehmen profitieren besonders von diesen neuen Möglichkeiten?

Nicolay: Zum einen besteht die Zielgruppe für das Cloud Connect-Produkt in großen Enterprise-Unternehmen oder solchen Unternehmen, die eine besonders sichere Verbindung oder hohe Bandbreiten für ihre Cloud-Strategie benötigen. Außerdem ist das Modell attraktiv für Serviceprovider und Systemhäuser, die über Cloud Connect ihre eigenen Kunden mandantenfähig über eine einzige direkte Verbindung anbinden möchten.

funkschau: Heißt das am Ende auch, dass Interxion neben Frankfurt und Düsseldorf keine weiteren Standorte in Deutschland plant?

Nicolay: Frankfurt ist der größte und wohl auch der nach wie vor am stärksten wachsende Rechenzentrumsmarkt in Deutschland und einer der größten in Europa. Durch die hervorragende Carrier- und Cloud-Connectivity zieht es die Kunden vor allem nach Frankfurt. Das honorieren wir, indem wir vor allem an unserem Kernstandort weiter investieren und hier kontinuierlich Kapazitäten erweitern, um den Bedarf zu decken. Auch an unserem zweiten Standort Düsseldorf bauen wir weiter aus.

funkschau: Herr Nicolay, zum Schluss bitte Ihre Einschätzung zu den nächsten Entwicklungen im Markt – und zum Stichwort Edge-Rechenzentrum.

Nicolay: Die Digitalisierung schreitet voran und die Flut der gesammelten, zu verarbeitenden und auszutauschenden Daten steigt daher kontinuierlich an. Alle diese Daten brauchen ein Zuhause in Form eines Rechenzentrums. Da der Trend bei den IT-Endanwendern aber gleichzeitig stark zum Abbau eigener Rechenzentren und hin zur Colocation geht, profitieren die spezialisierten Anbieter wie wir. Wie schon geschildert, sehen wir dabei den Trend zur „Cloud-ready Colocation“ – also die Favorisierung von Anbietern, die eine hohe Dichte an per Direktanbindung verfügbaren Clouds vorweisen können. Der in letzter Zeit häufig bemühte Begriff des Edge-Rechenzentrums ist dabei zweiseitig interpretierbar. Aus der Sicht der großen Cloud-Betreiber ist Frankfurt ein Edge-Rechenzentrum, da es die Clouds geographisch näher an ihre deutschen Kunden bringt. Aus Sicht von Kunden in der Fläche mag hingegen eher ein Rechenzentrum Edge sein, das geographisch noch dichter an seinem eigenen Produktionsstandort, beispielsweise einem mittelständischen Fertigungsunternehmen, liegt. Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile. Wir gehen davon aus, dass beides langfristig erfolgreich sein wird – aber aus unterschiedlichen Gründen für verschiedene Kundengruppen und zu unterschiedlichen Zwecken.

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