Auch wenn die Cloud-Services Umsätze zu 57 Prozent mit Business-Produkten erzielt werden, sind die Nutzerzahlen bei den Consumer-Produkten um ein Vielfaches höher. Dazu zählen nicht nur pure Cloud-Produkte wie „iCloud“ von Apple oder das „Mediencenter“ der Deutschen Telekom, sondern auch Webmail und private Web-seiten, die individuelle Informationen einzelner Privatkunden von überall nutzbar machen. Von jedem Internetcafe kann man seine E-Mails abrufen oder seinen Bekannten Urlaubsfotos zum Herunterladen oder Anschauen im Web zur Verfügung stellen. Dies sind seit Jahren gelebte Use-Cases im Privatleben der IT-Anwender.
In den letzten Jahren kamen sehr populäre Cloud-Services wie Internet-Blogs oder Social-Media hinzu, welche die Nutzung (und Anzahl der Nutzer) drastisch erhöht haben und zeitgleich die Lernkurve der
Anwender im Umgang mit Cloud-Services deutlich steigen ließen. Auch die Einführung neuer Gerätetypen wie Smartphones (vor sechs Jahren mit dem I-Phone) und Tablets (vor drei Jahren mit dem I-Pad) haben die oben beschriebene Entwicklung weiter beschleunigt. Damit kamen nicht nur neue Services, sondern auch neue Nutzungsverhalten hinzu.
Wenn man in den Büro-Alltag eines Unternehmens blickt, wird ein neues Software-Update oder die Einführung eines neuen Tools meist nicht mit großem Enthusiasmus bedacht. Der IT-Anwender hält sich zumeist bedeckt und akzeptiert diese Entwicklung, bisweilen kommt es auch zu Blockade-Haltungen. Wenn man aber die Nutzer nach Ihren Wünschen oder Anregungen fragt, kommen meist Analogien aus dem privaten Nutzungsverhalten. Ein populäres Beispiel ist die E-Mail-Funktionalität der Blackberrys oder Smartphones. Der private Anwender war es gewohnt, von überall (wo ein Internetzugang
existiert) seine E-Mails abzurufen – seine privaten versteht sich. Warum sollte man ihm also nicht die Möglichkeit geben, seine geschäftlichen E-Mails von überall einzusehen? Am besten mit einem Gerät, das er sowieso immer bei sich trägt.