ERP-Systeme

Daten zum Leben erwecken

1. August 2018, 9:26 Uhr | Autor: Wolfgang Reichenbach / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Das Verständnis für das Potenzial der Daten fehlt

Das Verständnis von Daten als zentrale Ressourcen hat sich noch nicht überall durchgesetzt. Das ist nachvollziehbar, denn es erfordert ein radikales Umdenken: Prozesse, die nicht zur Wertschöpfung beitragen, wie etwa das Stellen und Begleichen von Rechnungen, sollen nun das Potenzial haben, die Unternehmen weiterzubringen. Digitalisierungswillige Unternehmen sind gefordert, ihren Mitarbeitern den Wert der Daten zu vermitteln, damit diese das Thema in ihrem Tages- und Kerngeschäft ernst nehmen.

Die Digitale Transformation braucht daher einen Wandel der gesamten Unternehmenskultur. Darum, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Technologieberatung Bearing Point, ist es im deutsch-sprachigen Raum noch nicht gut bestellt. Nur acht Prozent der rund 300 befragten Unternehmen und Behörden haben ihre Ziele und Digitalisierungsstrategien tatsächlich ausformuliert oder gar schon begonnen, ihre Mitarbeiter mitzunehmen. Während größere Unternehmen bereits neue Geschäftsmodelle entwickeln, hält sich der Mittelstand noch mit technologischen Aspekten wie der Suche und Auswahl geeigneter Software und Tools auf, die oft die Voraussetzung für weitere strategische Schritte bilden.

Digitalisierungsinitiativen ohne Strategie verpuffen
Wenn sich Digitalisierungsinitiativen auf einzelne, isolierte Teilprozesse beziehen, besteht die Gefahr, dass diese Initiativen als Insellösungen in den unternehmensweiten Systemen buchstäblich versanden. Eine bessere Option mag ein Top-Down-Ansatz sein: Die Zielformulierung steht an erster Stelle. Dann kommt die Optimierung der Geschäftsprozesse und erst im Anschluss folgen die IT-Projekte im engeren Sinne. So könnte sich ein Unternehmen beispielsweise vornehmen, den Vertrieb datenzentriert zu steuern. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welche Daten sich aus dem Rechnungswesen dafür analysieren lassen, welche Kennzahlen bei der Steuerung der Vertriebsaktivitäten helfen und wie sich Kundenstammdaten im CRM nutzen lassen.

Setzen Unternehmen solche Digitalisierungsprojekte strategisch auf, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich der gewünschte Effekt letztlich einstellt – in diesem Fall: bessere Vertriebs- und damit Geschäftsergebnisse zu geringeren Kosten. Das Potenzial der Daten wird greifbar. Zugleich zeigt sich aber auch, dass es nur ausgeschöpft werden kann, wenn das IT-System darauf ausgerichtet ist. Mit Datensilos in verschiedenen Systemen wird es nicht gelingen, beispielsweise die Vertriebsaktivitäten auf der Grundlage von Kennzahlen zu priorisieren und zu steuern. Unternehmen scheitern aufgrund der mangelnden Verknüpfung der Informationen daran, ein umfassendes Bild vom Kunden zu gewinnen. Damit wird die Chance vertan herauszufinden, über welche Kanäle und mit welcher Botschaft der Kunde am besten anzusprechen ist.

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