Tipps für die Cloud-Wahl

Den passenden Cloud-Service finden

16. Juni 2015, 11:28 Uhr | Frank Türling, Vorsitzender des Verbands Cloud Ecosystem

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Ein Leitfaden für die Entscheidung

Es gibt kein Patenzrezept bei der Wahl des „richtigen“ Cloud-Services. Nicht jeder Business-Entscheider stützt sich auf die gleichen Indikatoren: Manche Geschäftsführer vertrauen einem Dienstleister, andere suchen lieber selbst das Netz nach entsprechenden Lösungen ab und gehen nach ihrem Bauchgefühl. Und für dritte wiederum sind ROIs die zentrale Entscheidungsgrundlage, da sie Kosten und Nutzen der Cloud-Investition genau kalkulierbar machen. Trotzdem sollten bei der Wahl des individuell passenden Cloud-Services gewisse Aspekte auf keinen Fall außer Acht gelassen werden:

1. Seriosität und Transparenz

Gerade beim Thema Cloud spielen Compliance- und Sicherheitsfragen eine zentrale Rolle. Auch wenn viele Cloud-Lösungen meist sicherer sind, als etwa der eigene Server im halbverschlossenen Keller, liegen die Unternehmensdaten zumindest physisch nicht mehr auf den eigenen Festplatten. Freilich können Cloud-Anbieter ihren Kunden nicht die Verantwortung in allen Compliance- und Sicherheitsbelangen komplett abnehmen, dennoch sollten Transparenz und Seriosität ganz oben auf der Liste der Cloud-Anbieter stehen.

Interessenten erkennen seriöse Anbieter vor allem daran, dass sie nicht nur bei Rechtssicherheitsfragen Klarheit schaffen, sondern darüber hinaus ihre potenziellen Kunden mit wertvollen Ratschlägen unterstützen. Ein vertrauenswürdiger Anbieter zeigt sich mitunter dadurch, dass er sich offen gibt und in seiner ersten Ansprache Fragen zur Datenhaltung und Verfügbarkeit des Cloud-Services beantwortet – sei es mithilfe von Broschüren, der eigenen Homepage oder der Stimme Dritter.

Checkliste Transparenz:

  • Sind alle Informationen zur Datenhaltung klar dargestellt und schnell auffindbar?
  • Werden Compliance- und Sicherheitsfragen offen thematisiert?
  • Werden Fragen zur Verfügbarkeit beantwortet?

Tipp der Redaktion: Bemüht sich der Anbieter nach Kräften um Transparenz?


2. Zertifikate zur besseren Orientierung
Wenn ein Markt schnell wächst oder bereits undurchsichtig ist, helfen Zertifizierungen, Licht ins Dunkel zu bringen. Damit eine Lösung oder ein Produkt ein bestimmtes Siegel tragen darf, muss es verschiedene Gütekriterien erfüllen und Zertifizierungsprozesse durchlaufen. Auch im Cloud-Business sind solche Zertifizierungen für den Kunden eine willkommene Entscheidungshilfe bei der Wahl des passenden Cloud-Services. Auch wenn bis dato noch keine standardisierten Gütesiegel im Cloud-Geschäft existieren, streben bereits erste Vertreter aus der Cloud-Industrie diesen Weg an. Einen ersten, aber vielversprechenden Ansatz bietet der Verein Cloud Ecosystem mit seinen Zertifikaten „Trust in Cloud“ und „German Cloud“. Sie geben dem Kunden Orientierung und liefern Antworten auf die Fragen nach dem Ort der Datenhaltung, dem Service des Anbieters und weiteren Qualitätsstandards.

Checkliste Zertifikate:

  • Wer hat das Gütesiegel ausgestellt?
  • Welche Informationen finden sich darüber?
  • Wie viele Anbieter verwenden das Siegel bereits?
  • Was sind die Voraussetzungen, um das Siegel zu erhalten?

Tipp der Redaktion: Sind die Gütesiegel auf der Seite der Anbieter extern zur Siegel-Vergabestelle verlinkt?

3.Cloud-Lösungskataloge und Marktplätze

Cloud-Lösungskataloge und spezielle Marktplätze, die diverse Cloud-Services aus dem Netz zusammenführen, kommt mit der steigenden Anzahl an Angeboten eine zentrale Bedeutung zu. Kein Wunder: Sie schaffen Überblick. Dabei ist jedoch nicht die Größe entscheidend, sondern die Qualität der gelisteten Services. Der „Deutsche Telekom Business Marketplace“, der „Deutsche Börse Cloud Exchange“ (DBCE) und die „German Businesscloud“ des Vereins Cloud Ecosystem gehören hierzulande zu den prominentesten Beispielen. Sie versuchen Interessent und Cloud-Lösung zusammenzubringen. Interessenten können mit Hilfe weniger Klicks übersichtlich Cloud-Lösungen vergleichen. Der Lösungskatalog, „German Businesscloud“, filtert beispielsweise Lösungen nach Geschäftsbereich, Branche sowie Firmengröße und stellt Geschäftsführern mit Hilfe eigener Zertifizierungen wertvolle Informationen zum Ort der Datenhaltung bereit. Außerdem erhalten sie Aufschluss darüber, welche mobilen OS unterstützt werden. Bereits in diesem Jahr noch soll sich der Lösungskatalog zum Marktplatz weiterentwickeln, so dass Anbieter dort direkt Cloud-Services mieten können, wie dies bereits beim „Deutsche Telekom Business Marketplace“ und dem „Deutschen Börse Cloud Exchange“ (DBCE) der Fall ist.

Checkliste: Lösungskataloge und Marktplätze

  • Lassen sich die Cloud-Services filtern?
  • Ist ein schneller Vergleich relevanter Merkmale der Cloud-Dienste möglich?
  • Schaffen Standards Klarheit über die Qualität der gelisteten Lösungen?
  • Lassen sich Lösungen über die Plattform (Marktplatz) direkt mieten?

Tipp der Redaktion: Nicht auf die Menge, sondern auf Übersicht und Qualität der gelisteten Lösungen kommt es an!

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