4. Die Pain-Points im Visier
Ein seriöser Anbieter konzentriert sich nicht nur auf einen Vertriebskanal, sondern ist zugleich in mehreren aktiv. Multichannel lautet hier das Schlagwort. Anbieter, die zielgenau die Pain-Points ihrer Kunden adressieren, schaffen Vertrauen. Eine solche Transparenz ist gerade beim sensiblen Thema Cloud zentral. Das heißt natürlich nicht, dass ein seriöser Anbieter überall dauer- und omnipräsent sein muss. Wenn er aber den Bedarf seiner Kunden versteht, wird er dort auffindbar sein, wo diese ihn suchen – und das ist ein wertvoller Indikator.
Dazu zählen eine gute Auffindbarkeit im Internet, die Anwesenheit bei Messen, eine zielgerechte Kommunikation auf der Homepage und die Präsenz in Fachzeitschriften, flankiert durch die Bestätigung unabhängiger Experten und Verbände. Success-Stories sind beispielsweise ein hervorragender Anhaltspunkt dafür, abzulesen, bei welchem Unternehmen ein Cloud-Anbieter wie erfolgreich war. Doch das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Ein seriöser Cloud-Anbieter ist, nachdem er einmal auf seine Dienste erfolgreich aufmerksam gemacht hat, auch persönlich ansprechbar.
Checkliste: Pain-Points
Tipp der Redaktion: Diese Indikatoren sind unbedingt zu beachten, um möglichen Kommunikationsproblemen vorzubeugen!
5.Die Cloud-Heterogenität überblicken
Obwohl vielen Cloud-Lösungen der Ruf anhaftet, einfach und im Nu betriebsbereit zu sein, ist das nicht immer der Fall. Gerade wenn es sich um komplexere Dienste wie etwa Plattformen handelt, die aus dem Web bereitgestellt werden. Für den reibungslosen Betrieb einer IT-Infrastruktur sind nicht nur Administrationskenntnisse sondern auch Programmierkenntnisse einer IT-Infrastruktur sowie das tiefes Verständnis des Cloud-Konzepts notwendig. So macht es hier unter Umständen Sinn, sich für die Implementierung und Betreuung einen Partner mit ins Boot zu holen. Die eine Cloud gibt es grundsätzlich nicht. Je nach Cloud-Lösung und -Variante gilt es, auch den Serviceumfang abzustimmen. Während beispielsweise für manche Unternehmen Sharepoint aus der amerikanischen Public-Cloud von Microsoft die richtige Variante ist, macht für Firmen mit spezielleren und sensibleren Anforderungen möglicherweise die gehostete Variante aus einer eigenen Private-Cloud aus Deutschland Sinn. Beim Thema Cloud gilt daher: Es gibt kein richtig oder falsch. Es kommt darauf an, sich die verschiedenen Betriebsmöglichkeiten bewusst zu machen, um bei der Wahl der passenden Lösung aus dem Vollen schöpfen zu können.
Checkliste: Cloud-Heterogenität
Tipp der Redaktion: Bei diesen Überlegungen ist entscheidend, wie tief die nachgefragte IT im Unternehmen verankert ist; dazu gehören auch die entsprechenden Compliance-Richtlinien. Inzwischen lassen sich ebenfalls bestehende individuelle Firmenanwendungen samt Datenbanken in die Cloud transferieren.
Fazit
Cloud – ein kurzer Begriff für ein facettenreiches und heterogenes Thema. Das macht sich vor allem bei der Cloud-Wahl bemerkbar. Es gibt aber Faktoren, die man nicht vernachlässigen sollte. Und was bedeutet das jetzt konkret für die Zeiterfassung unseres Geschäftsführers aus der Hotelbranche? Er sollte vorab einige Fragen beantworten – allen voran, ob die Daten seiner Mitarbeiter den deutschen Rechtsraum verlassen dürfen und welche Informationen für die Zeiterfassung notwendig sind. Anbieter, die diese Voraussetzungen erfüllen, in verschiedenen Channels aktiv sind und in ihrer Ansprache sogar die Gesetzesänderung zur Zeiterfassung direkt thematisieren, dürften gute Karten haben.
Große Bedeutung könnte künftig Marktplätzen zukommen: Cloud-Lösungen filtern, vergleichen, auswählen und mit wenigen Klicks mieten. Solange keine ausgefallene Implementierung und Betreuung eines Dienstleisters möglich ist, sollte sich unser Geschäftsführer unbedingt auch hier umsehen. Fest steht: Obwohl der Cloud-Dschungel größer wird, gibt es die passenden Instrumente, die Überblick und Orientierung geben.