Der Smartphone-Markt hat im vergangenen Jahr seinen bisher schwersten Einbruch erlebt, der insbesondere Apple hart getroffen hat. Und auch für 2019 sagen die Analysten sinkende Verkaufszahlen voraus.
Der weltweite Smartphone-Markt hat seinen Zenit überschritten. Nach zehn Jahren ununterbrochenem Aufschwung muss sich die erfolgsverwöhnte Branche jetzt auf deutlich schwerere Zeiten und einen härter werdenden Verteilungskampf einstellen. Im vergangenen Jahr registrierten die Analysten von IDC erstmals durchwegs sinkende Verkaufszahlen. Insgesamt wurden weltweit nur noch rund 1,4 Milliarden Smartphones verkauft, 4,1 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Ausgerechnet im traditionell starken vierten Quartal mit dem Jahresendgeschäft brach der Absatz sogar um knapp fünf Prozent auf 375,4 Millionen Stück ein. »Weltweit ist der Smartphone-Markt im Moment ein einziges Desaster«, fasst Ryan Reith, Program Vice President von IDCs weltweitem Mobilgeräte-Statistikdienst, die aktuelle Lage zusammen.
»Abgesehen von einer Handvoll wachstumsstarker Märkte wie Indien, Indonesien, Korea und Vietnam haben wir im Jahr 2018 nicht viele positive Aktivitäten gesehen«, so Reith weiter. Selbst im aktuell wichtigsten Markt China, in dem aktuell fast 30 Prozent aller Smartphones verkauft werden, brach der Absatz im vierten Quartal 2018 um über zehn Prozent ein. Die Gründe, die Reith und sein Team als Auslöser des Abschwungs ausgemacht haben, sind so vielfältig wie der Markt selbst. So kamen in China etwa zu wirtschaftlich ungünstigen Faktoren noch der ausufernde Handelsstreit mit den USA und die damit zusammenhängenden Wirren um Hersteller wie ZTE und Huawei hinzu.
Bei den chinesischen Kunden führten Trumps wirtschaftliche Eskapaden zu einem gestärkten Patriotismus. Erstmals kauften sie zu mehr als drei Vierteln (78 Prozent) heimische Marken, im Vorjahr hatte ihr gesamter Marktanteil noch bei 66 Prozent gelegen. Neben Huawei und Xiaomi profitierten davon insbesondere auch Oppo und Vivo.