Datenanalyse

Deutsche Unternehmen haben Probleme, Informationen gewinnbringend einzusetzen

1. Oktober 2015, 10:03 Uhr | Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer, Iron Mountain Deutschland
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Die Wirtschaftselite ist sich oft uneins, wenn es um ihre strategische Ausrichtung geht. Bei einem Thema herrscht allerdings Einklang: Erkenntnisgewinn durch Datenanalyse.

Ganze 80 Prozent befanden in der "PricewaterhouseCoopersAnnual Global CEO Survey", die Nutzung von Big Data als strategisch wichtig. Dieses Thema liegt auf der Prioritätenliste übrigens knapp hinter einem strategisch noch bedeutenderen Thema, den mobilen Technologien (81 Prozent).

Vielleicht waren es die Befragten – so wie man kürzlich bei Forbes herausfand – auch einfach leid, Vorschläge von Kollegen zu hören, die sich auf Vermutungen und Hörensagen stützen. Sie könnten laut der "Economist Intelligence Unit" aber auch genug davon gehabt haben, Entscheidungen zu treffen, die auf undurchschaubaren und nur schwer zu interpretierenden Daten basieren. So oder so wissen Wirtschaftsführer von heute immer mehr zu schätzen, dass Informationen einen wichtigen Geschäftswert und Wettbewerbsvorteil darstellen und somit auch ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine bessere und schnellere Entscheidungsfindung, erhöhte Produktivität, verbesserte Innovationen sowie eine bessere Kundenerfahrung sind.

Wie die "Annual Global CEO Survey" zeigt, weiß die Mehrheit der Wirtschaftsführer, dass sie entsprechende Ressourcen und Fähigkeiten in ihrem Unternehmen freisetzen müssen, um die für sie und ihr Unternehmen erforderlichen Erkenntnisse aus Informationen zu gewinnen. Trotz der guten Absichten sieht die Realität oft anders aus. Nur sehr wenige Unternehmen wenden tatsächlich die nötigen Ressourcen auf oder stellen zu diesem Zweck Fachkräfte ein.

Unzureichende Informations-Intelligenz

Eine neue Studie, die unter 1.800 Entscheidern (darunter 225 auf Geschäftsführungs- bzw. Vorstandsebene) von PwC und Iron Mountain in Europa und Nordamerika durchgeführt wurde, offenbart Defizite beim Thema Informations-Intelligenz. Den meisten Unternehmen fehlt das Wissen dafür, welche Informationen sie besitzen und wie sie gerade verwendet werden.

Fast jeder sechste deutsche Befragte (16 Prozent) auf Geschäftsführungs- oder Vorstandsebene gab an, dass sein Unternehmen nicht weiß, welche Informationen es besitzt. Knapp die Hälfte (47 Prozent) weiß nicht, an welcher Stelle im Unternehmen ihre Informationen den meisten Wert haben. Weitere 21 Prozent wissen nicht, an welcher Stelle sie am verwundbarsten für Angriffe sind.

Der Zugriff auf die richtigen Fähigkeiten stellt für viele Unternehmen zudem eine große Herausforderung dar. Jeder fünfte Befragte (22 Prozent) aus Deutschland gab an, keinen Datenanalysten zur Datenauswertung eingestellt zu haben. Weiteren 19 Prozent fehlt es an den nötigen Fähigkeiten zur Dateninterpretation, um Informationen in entscheidungsreife Fakten, gezielte Marketing-Kampagnen und verbessere Prozesse umzuwandeln.

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