Die Vernetzung der Industrie kennt keine Grenzen. Und so standen beim diesjährigen "Wirtschaftstag Japan" die Themen Industrie 4.0 und Digitale Transformation ganz oben auf der Agenda.
In den Vorträgen und Fallbeispielen gingen die Referenten aus Japan und Deutschland auf die bereits erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Länder ein. Zudem zeigten die Experten mögliche Wege für zukünftige Geschäftsmodelle auf.
Seit 2002 ist der “Wirtschaftstag Japan” ein feste Bestandteil des Japan-Tages in Düsseldorf. Die Veranstaltung wendet sich an Fachbesucher der deutschen und der japanischen Wirtschaft. In diesem Jahr stand das Event unter dem Motto “Industrie 4.0 und Digitale Transformation – Utopie oder Wirklichkeit?”.
In ihren Vorträgen gingen Experten wie Dr. Tomoaki Kubo dabei auf die ganz realen Vorzüge einer global vernetzten Industrie ein. Der Generalsekretär der Robot Revolution Initiative, einer der bedeutendsten Initiativen der japanischen Regierung und Wirtschaft im Bereich IoT, betonte, wie wichtig Kooperationen zwischen den beiden Ländern sind. Und auch Joachim Dressler, Vorstandsmitglied der M2M Alliance, verwies in seiner Rede darauf, dass M2M, IOT und Industrie 4.0 nur in starken Partnernetzwerken funktionieren werden. In beiden Ländern würden die Unternehmen auf sehr hohen Industriestandards arbeiten und hätten die Kraft, den Markt zu beeinflussen. Jedoch seien lokale Partner notwendig, um die Märkte, Notwendigkeiten und Potenziale zu verstehen. Um ideale Bedingungen für internationale Kooperationen zu schaffen, müsste zudem eine möglichst große Interoperabilität geschaffen werden. „Partnerschaften sind zwingend für zukünftigen Erfolg“, betonte Joachim Dressler, Finanzvorstand von Deutschlands größtem Verband der Machine-to-Machine-Branche.
Auch bei der anschließenden Podiumsdiskussion und beim Meinungsaustausch zwischen den Besuchern der Veranstaltung wurden die Chancen und Möglichkeiten von Industrie 4.0 in beiden Ländern ausgiebig diskutiert. Mit Hilfe der digitalen Transformation soll das deutsch-japanische Netzwerk zukünftig noch stärker von optimierten Prozessen profitieren, so der einstimmige Tenor. Dadurch wollen die beiden Länder auch ihre Wettbewerbsfähigkeit in der globalisierten Wirtschaft sichern beziehungsweise ausbauen.
Firmen wie Cisco, Ericsson, und ABI Research rechnen für die nächsten Jahre mit enormen Wachstumspotenzialen auf Basis von vernetzten Lösungen. Während ABI Research davon ausgeht, dass es bis 2020 weltweit 13 Milliarden vernetzte Geräte geben wird, beziffert Ericsson die Summe sogar auf 26 Milliarden. Die M2M Alliance arbeitet nicht zuletzt angesichts derartiger Prognosen daran, dass die Vernetzung globaler Lösungen nicht an Ländergrenzen scheitert.
Tillmann Braun ist freier Fachjournalist mit Sitz in Stuttgart