Die Installation des Systems und die Konfiguration mit Hilfe eines Konfigurationsassistenten ist an und für sich nicht kompliziert, allerdings sollte sich die Person, welche die Installation und Konfiguration durchführt, gut darauf vorbereiten.
So empfiehlt es sich beispielsweise, vor Installationsbeginn die wichtigsten Informationen über das aktuelle Netzwerksetup zusammenzutragen und sich zu überlegen, wie viele Stellen die zu nutzenden Durchwahlnummern haben sollen. Wer mit Begriffen wie NAT, FQDN (Fully-Qualified-Domain-Name), Port-Nummern oder SSL-Zertifikaten wenig anfangen kann, wird vermutlich Schwierigkeiten bekommen.
Sobald die Software installiert und konfiguriert ist, wird der Administrator in der Regel mit der Erzeugung der Nebenstellen (oder Extensions) fortfahren. Dafür gibt es mehrere Wege: Gleichzeitig mit der Einrichtung eines neuen Telefons, manuell über die Extensions-Konfiguration, durch Import von Active-Directory (oder anderen LDAP-Servern) oder durch Import einer CSV-Datei. Alle vier Methoden sind unkompliziert und außerdem gut dokumentiert.
TK-Anlage der Enterprise-Klasse
Nun braucht es für die Benutzer der Nebenstellen eigentlich nur noch ein Telefon. Oben wurde schon erwähnt, dass die 3CX-Anlage alle SIP-fähigen Software- und Hardware-Telefone unterstützt, außerdem Apple-iOS-, Android- und Windows-Phone-10-Geräte. Eine Anbindung an externe Telefonleitungen erfolgt über ein VoIP-Gateway beziehungsweise über VoIP-Provider. 3CX-Clients für Windows, Mac-OS, iOS und Android gibt es kostenlos. Darüber erhalten die Benutzer Zugriff auf Unified-Communications-Funktionen wie Anrufmanagement, Audio- und Videokonferenzen etc. Ein großer Vorteil der iOS-, Android- und Windows-Phone-10-Client-Apps ist die damit gewährleistete universelle Erreichbarkeit. Egal wo sich ein Benutzer gerade befindet, er verpasst keinen Anruf mehr. Und das beste dabei ist, dass die über 3CX laufenden Telefongespräche zwischen Mitarbeitern kostenfrei sind. Übrigens sehen externe Teilnehmer lediglich die dem Mitarbeiter zugewiesene Nebenstellennummer, nicht aber die Mobilfunknummer.
Selbstverständlich bietet die 3CX-Telefonanlage sämtliche Features und Funktionen, die man von einer Telefonanlage der Enterprise-Klasse erwartet, darunter Weiterleiten, Parken und Umleiten von Anrufen, Nebenstellengruppen, Voicemail etc. Aber 3CX hat auch die eine oder andere Besonderheit zu bieten, beispielsweise Videokonferenzen via WebRTC und die Integration von CRM- und Buchhaltungssoftware. Als reine Softwarelösung ist 3CX über moderne Server-Hardware gut skalierbar und lässt sich problemlos sichern und wiederherstellen.
Die 3CX-IP-Telefonanlage ist in der „Pro- Edition“ für 2 simultane Gespräche kostenlos erhältlich. Support gibt es dafür nur über die U2U-Foren von 3CX. Für die kostenpflichtigen Editionen steht professioneller Support zur Verfügung. Die Standard-Edition ist ab 350 Euro (4 simultane Verbindungen) und die Pro-Edition ab 450 Euro (4 simultane Verbindungen) erhältlich.
Der Standard-Edition voraus hat die Pro-Edition eine standortübergreifende Präsenzanzeige, die Überwachung von Warteschleifen sowie die Integration mit Drittanbieter-Anwendungen – von den oben aufgezählten Anwendungen unterstützt die Standard-Edition lediglich Outlook. In der größten Ausbaustufe mit 1024 simultan unterstützten Verbindungen kosten die Standard-Edition 37.500 Euro, die Pro-Edition 49.995 Euro.
Vollwertige Hotel-TK-Anlage
Nicht unerwähnt bleiben darf ein besonderes Zusatzmodul, nämlich das 3CX-Hotel-Modul. Damit lässt sich das 3CX-Phone-System zu einer auf den Hotelbetrieb zugeschnittenen, voll ausgestatteten Hotel-Telefonanlage erweitern, die auch spezielle Funktionen wie das Ein- und Auschecken von Gästen, Bitte-nicht-stören oder KDS/SMDR-gestützte Rechnungsstellung unterstützt.
Fazit
Eine VoIP-Telefonanlage in Betrieb zu nehmen, ist nie trivial, denn dazu ist einfach zu viel Wissen über Networking, Firewalls, NAT etc. erforderlich. 3CX macht es aus meiner Sicht aber so einfach wie möglich. Und dies gilt für das alltägliche Management gleichermaßen. Hinzu kommen eine gute Integration in Windows und mit Windows-Applikationen, ein breites Feature-Set und hohe Skalierbarkeit. Für Windows-Shops ist 3CX daher immer eine gute Wahl, für TK-Administratoren ebenso. Selbst Linux-Verfechter, die zwangsläufig erstmal bei einer sofwarebasierten IP-Telefonanlage an Asterisk denken, könnten „schwach“ werden.