Privat- und Geschäftskundenprojekte werden zukünftig nicht nur die Bereitstellung von TV-, Internet- und Telefoniediensten umfassen, sondern auch das netzseitige Management angeschlossener Endgeräte des Kunden – wie Settop-Boxen, Web-Pads oder Telefone. Obgleich diese Entwicklung dem Provider einen Mehrwert verspricht, ergeben sich für die NGN-Provisionierung neue Herausforderungen.
Während bislang die Konfigurations- und Management-Domäne des Providers am IAD (Integrated-Access-Device) – etwa dem Kabelmodem – endet, wird zukünftig das dahinter liegende Home-Network eine zentrale Bedeutung im Wettbewerb um Marktanteile bekommen. „Intelligentes Device-Management ist aus zwei Gründen wichtig“, erklärt Thomas Haydn, Leiter Produkt-Marketing bei Teles, „zum einen, um Kosten zu senken, zum anderen, um sich durch Leistung zu differenzieren.“ So spart Device-Management den Carriern Kosten für Service und Support, da die einfache und benutzerfreundliche Installation und Wartung der Endgeräte teure Vor-Ort-Einsätze von Service-Technikern überflüssig macht. Haydn: „Darüber hinaus differenzieren sich die Carrier, da sie durch Device-Management in der Lage sind, ihre Dienste schnell, flexibel und kundenfreundlich anzubieten.“ Das gilt bei der erstmaligen Konfiguration der Endgeräte ebenso wie bei späteren Firmware-Updates oder Erweiterungen um neue Features und Dienste.
Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, planen viele Provider die Einführung neuer, erweiterter Auto-Configuration-Server (ACS) – beispielsweise basierend auf dem Standard TR-069 – um über den Home-Gateway hinaus weitere Endgeräte wie I-Phones netzseitig konfigurieren zu können. Für den Endkunden soll sich damit die Möglichkeit ergeben, seine Endgeräte konfigurationsfrei – Plug ‚n’ Play – zu nutzen.
Bereits bei der Inbetriebnahme zeigen sich die grundlegenden Vorteile des Device-Managements: Teure Fahrten von Service-Technikern entfallen, denn bisher waren mehr oder weniger komplizierte manuelle Konfigurationen nötig. Automatische Provisionierung und Updates von IP-Telefonen sowie VoIP-Gateways senken Kosten und sorgen für positive Erfahrungen der Kunden mit dem Angebot ihres Carriers. Dabei ist es wichtig, dass der Carrier diese Vorteile nicht an anderer Stelle verspielt. Die automatische Provisionierung muss mit allen gängigen Typen von Telefonen funktionieren. Der Zwang, einen bestimmten Gerätetyp einsetzen zu müssen, könnte den Vorteil des neu gewonnen Komforts aufheben. Noch immer scheitern VoIP- und Centrex-Projekte, da sich die Nutzer nicht mit den neuen IP-Telefonen anfreunden können.
Wahlfreiheit bei den Endgeräten zu garantieren, bedeutet für die Hersteller der Infrastrukturen jedoch erheblichen Aufwand. Sie müssen kontinuierlich mit den Endgeräte-Herstellern testen. Nur auf diese Weise ist es möglich, die Kompatibilität mit aktuellen Hardware-Typen, Software-Ständen und Features sicherzustellen.