Die Zahl der Unternehmen in Deutschland, die sich mit dem Thema Cloud-Computing befassen, steigt. Laut Bitkom wird der Markt im Bereich Business im laufenden Jahr um fast die Hälfte auf 6,4 Mrd. EUR wachsen. Auch außerhalb des Arbeitsplatzes greifen immer mehr Anwender zur Cloud. Dennoch herrschen auf Anwenderseite noch immer viele Vorurteile gegenüber der Cloud vor. Cloud-Marktplatz Cloud World klärt über die sieben bekanntesten Vorurteile auf.
1. Die Cloud ist nicht sicher
Das wohl am weitesten verbreitete Vorurteil über die Cloud ist das der mangelnden Sicherheit. Die Angst vor dem Angriff auf sensible Daten oder der komplette Datenverlust ist nach wie vor groß. Der NSA-Skandal hat diese Bedenken zusätzlich untermauert. Die bekannt gewordenen Ausspähungen haben dazu geführt, dass 13 Prozent der Unternehmen konkret geplante Cloud-Projekte hinten angestellt haben und 11 Prozent bestehende Cloud-Lösungen wieder eingestellt haben. Laut Cloud Monitor 2014 stehen Nutzer vor allem der Public-Cloud sehr skeptisch gegenüber. Doch wie sicher ist die Cloud tatsächlich?
"Grundsätzlich ist es so, dass jedes Computer-System, sei es internetbasiert oder nicht, gehackt werden kann", so Frank Müller. "Meldungen über gehackte Websites und Systeme machen immer wieder die Runde. Dennoch gibt es viele Fälle, in denen die Cloud viel sicherer als lokale Systeme ist. Vor allem Public-Clouds größerer Anbieter sind gegenüber der privaten IT-Infrastruktur oder privaten Clouds besser gegen Viren, Datendiebstahl und fehlerhafte Anwendungen, geschützt. Durch Verschlüsselung der in der Cloud gespeicherten Daten kann außerdem noch zusätzlich Schutz eingebaut werden. Entscheidend ist, das individuell passende Cloud-Modell auszuwählen," erklärt der Experte. Besonders für Unternehmen ist es zudem sinnvoll eine eigene Cloud-Richtlinie aufzustellen, die alle datenschutzrechtlichen und branchenspezifischen Anforderungen beinhaltet.
2. Die Cloud nimmt Kontrolle über die eigenen Daten
Wer seine Daten in eine Cloud auslagert, verzichtet damit nicht automatisch auf seine Datenschutzrechte. Unter "Privacy Policy" oder auch "Datenschutzrichtlinien" sind bei jedem vertrauensvollen Anbieter Informationen darüber gelistet, was mit den Daten geschieht, wer Zugang zu ihnen haben wird und welche Daten genau verwendet werden dürfen. Wer seine Kundendaten nicht ohne weiteres an einen Cloud-Anbieter geben möchte, der hat mittlerweile diverse Möglichkeiten, um Sicherheitsstandards anhand von Zertifikaten, Siegeln etc. zu überprüfen. Gerade im europäischen Raum zählen Standards wie vom Euro-Cloud-Verband, den ISO/ IEC-Normen oder auch dem TÜV zu denen, die man berücksichtigen sollte. In allen Fällen sollte man sich aber informieren, wie geprüft wird, was geprüft wird und wie alt das Prüfsiegel eigentlich ist
3. Die Cloud vernichtet Arbeitsplätze
Ein weiterer Irrglaube der gegenüber der Cloud besteht, ist die Annahme, dass durch die Auslagerung der IT-Kompetenz, Arbeitsplätze verloren gehen. Die Nachfrage nach traditionellen IT-Skills wird sich vermutlich durch den vermehrten Einsatz von Cloud-Diensten verringern. Auf der anderen Seite ist anzunehmen, dass die Nachfrage nach Spezialisten im Bereich der Datenorganisation und -aufbereitung für Cloud-Lösungen steigt. Durch den vermehrten Einsatz der Cloud werden in Unternehmen neue Möglichkeiten für hochwertige Aufgaben bedient, die bis dahin gar nicht oder nur extern bedient werden konnten. ITler können sich von den Software-Problemen der Mitarbeiter hin zu intern wichtigeren und neuen innovativen Projekten widmen. Laut IBM bestätigen 65 Prozent der befragten Unternehmen, dass durch den Einsatz der Cloud die IT-Abteilung noch wichtiger geworden ist, da ein erhöhter Wissensbedarf im IT-Bereich entsteht. So kann sich die IT-Abteilung als Mittler und Innovator etablieren und die eigene Position im Unternehmen stärken.