Ausgerechnet bei der Sicherheit wird gerne gespart: Nach einer aktuellen Studie gab die Hälfte aller Firmen im letzten Jahr nicht mehr als 10 Prozent ihres gesamten IT-Budgets für Anwendungssicherheit aus. Anwendungssicherheit hat offenbar keine Priorität – ein schwerer Fehler.
Denn im letzten Jahr waren Millionenverluste von Unternehmen auf Sicherheitslücken in bekannten Anwendungen zurückzuführen. Oftmals sind Irrtümer die Ursache solcher Angriffspunkte. Unternehmen gehen von falschen Tatsachen aus und gefährden so die Sicherheit ihrer Anwendungen und Daten. Im folgenden vier der hartnäckigsten Mythen der Anwendungssicherheit:
Mythos #1: Nur bestimmte Apps müssen geschützt werden
Es ist verlockend, sich Anwendungssicherheit einzuteilen, nur wirklich sensible Daten und Transaktionen zu schützen und das Geld für den Rest zu sparen. Früher, in einer wilden Hacking-Landschaft, mag das ausgereicht haben. Doch aktuelle und gezielte Angriffe, wie die Target-Attacke durch den Email-Account eines Dienstleisters zeigen, dass Hacker längst im Stande sind, die unwichtigsten Teile des Unternehmensnetzes in Einstiegstüren zu verwandeln. In diesem Beispiel kamen die Angreifer über eine externe Webseite für einen wohltätigen Straßenlauf, die nicht ausreichend gesichert war. Anwendungssicherheit kann nur dann schützen, wenn sie alle Bereiche des Unternehmens abdeckt. Dazu gehören auch temporäre Zugänge von Subunternehmern und Webseiten von Drittanbietern - es hilft nur der ganzheitliche Blick.
Mythos #2: Sicherheit ist viel zu teuer
Unternehmen wachsen und mit ihnen die Zahl ihrer Geräte, Anwendungen und Sicherheitslücken. Doch eines wächst nicht: die Kosten für Anwendungssicherheit. Sie nehmen sogar ab, da cloud-basierte Sicherheitslösungen weder mehr Mitarbeiter, mehr Platz noch mehr Budget bedeuten. Ein umfassendes, leicht zu individualisierendes AppSec-Programm war tatsächlich noch nie günstiger als heute. Zudem beachtet die Kosten-Nutzen-Rechnung selten den tatsächlichen Schaden, der durch Sicherheitslücken entsteht: Umsatzausfälle, Reparaturkosten und der Reputationsschaden, den die Marke nimmt.