Digitalisierung

Digitale Transformation: Der Sprung ins kalte Wasser

30. September 2015, 14:23 Uhr | Mark O‘Neill, VP Innovations, Axway
© gunnar assmy - fotolia

Kein Unternehmen kann ihr ausweichen, sie wird ganze Branchen auf den Kopf stellen: die digitale Transformation. Die Frage ist nur, wie sich Unternehmen an die neue Digitalwirtschaft anpassen können.

Gemütlich war die Taxibranche noch nie, aber stark reguliert. Begrenzte Lizenzen, einheitliche Preise und der Funkruf als Engstelle kennzeichnen eine eher behäbige Zunftorganisation. Doch dann kamen die Start-ups. "MyTaxi" brachte die Taxibestellung per App. US-Senkrechtstarter Uber besitzt kein einziges Auto, sondern ist eine Plattform zur Vermittlung von Fahrten. Die Fahrer sind selbstständige "Solopreneure", die auf eigene Rechnung arbeiten.

Umbau der Wirtschaft durch digitale Technologien
So organisieren junge Unternehmen eine altehrwürdige Branche mit Internet und Mobilgeräten um. Vor zehn Jahren hätte jeder Taxibetreiber gesagt: Bei uns geht das nicht, Taxis sind Taxis. Die Entwicklung in anderen Bereichen hätte sie vorwarnen müssen, zum Beispiel in der Musikindustrie, dem Anzeigenvertrieb der Verlage, dem stationären Handel oder der Reisebranche.

Vor 15 Jahren wurden Reisen vorwiegend im Reisebüro gebucht. Dann begann der Aufstieg der Reisevermittler im Web und inzwischen gibt es alles auf dem Smartphone. Jeder kann mit Apps in Rekordzeit einen Individualurlaub zusammenstellen – zum Beispiel mit Skyscanner (Flüge und Mietwagen), Booking.com (Hotelzimmer) oder Airbnb (Privatunterkünfte). Reisebuchung ist heute bequemer, kostengünstiger und schneller als jemals zuvor. Weite Teile der Wirtschaft sind bereits von dieser Dynamik betroffen, die "Digitalisierung" oder "digitale Transformation" heißt. Der Begriff wird häufig als unpräzise kritisiert, aber seine Bedeutung ist eigentlich recht klar: Digitalisierung ist der langfristige Umbau der Fundamente jeder Branche durch digitale Technologien und das Internet.

So musste in den vergangenen fünf Jahren jedes zweite Unternehmen sein Geschäftsmodell verändern, weil neue Technologien und Kundenverhalten dies erzwangen. Das ergab eine Studie des Analystenhauses Ernst & Young mit dem Titel "Digitalisierung: Wer investiert und profitiert – wer verliert?". Sie zeigt: Bereits in diesem Jahr investieren 44 Prozent der Unternehmen in die neue Wirtschaft. Aber reicht das? Laut einer Untersuchung der Berater von Deloitte ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Digitalisierung sogar zu scheinbar fernen Branchen wie Chemie oder Bergbau durchfrisst. Medien, Handel, Banken und Versicherungen dagegen haben kaum noch Zeit für die Vorbereitung auf den Wandel.

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