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Digitalisierung

Digitale Transformation: Der Sprung ins kalte Wasser

30. September 2015, 14:23 Uhr | Mark O‘Neill, VP Innovations, Axway

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Unternehmen müssen sofort und unmittelbar reagieren

Die IT-Architekturen in den Unternehmen sind seit Jahrzehnten bewährt, stoßen aber an Grenzen. Sie passen oft nicht mehr zu den Anforderungen der Gegenwart und erst recht nicht zu denen der nahen, digitalen Zukunft. Heute steht die IT vor vielen Herausforderungen: Eine allseitige Integration von Geräten, Anwendungen und Daten wird vollkommen selbstverständlich erwartet. Projektteams, Geschäftspartner und Kunden wollen jederzeit interagieren, Informationen in alle Richtungen senden und von überall her abrufen. "Dafür gibt es eine App" – dieser Slogan gilt im digitalen Privatleben und so wird es auch im Geschäftsverkehr erwartet. Die Sicherheit des Datentransfers bekommt eine ganz neue Dimension.

Unternehmen müssen heute sofort und unmittelbar reagieren, ohne Wartefrist, häufig sogar in Echtzeit. Alles muss jederzeit und überall verfügbar sein. Dahinter steckt ein immenser Aufwand für Kontrolle und Steuerung: Eine riesige Menge an Daten fließt innerhalb des Unternehmen, verlässt dieses oder kommt von außen. Und das alles soll auch noch zielgerichtet ausgewertet werden. Dies hat eine entscheidende Folge: Die Unternehmen gehen noch häufiger als früher mit Daten und IT-Services um, die ihnen nicht gehören. Denn Partner haben nicht nur Zugriff auf Teile der IT-Infrastruktur, sie gewähren ihn auch in Gegenrichtung. Die Kontrolle aller Datenflüsse wird zum Schlüssel für die neue, digital transformierte IT. Diese drei Rahmenbedingungen führen automatisch dazu, dass die IT disponibel und kurzlebig wird. Kundenwünsche, Business-Anforderungen, technische Ökosysteme – alles kann sich sehr rasch wieder ändern und die IT-Organisationen müssen den Trends folgen.

APIs und Managed-File-Transfer
Die Unternehmen müssen ihre IT-Infrastrukturen und Anwendungen so flexibel und agil gestalten, dass sie den neuen Anforderungen gewachsen sind. Eine zentrale Rolle nehmen dabei Schnittstellen (Application-Programming-Interfaces, APIs) ein. Sie verknüpfen als zwischengelagerte Ebene Prozesse, Daten und Dinge. Flankierend muss ein leistungsfähiges API-Management eingeführt werden. Es bringt Übersicht in das Gewirr von Verbindungen und löst Kompatibilitätsfragen, so dass beispielsweise das interne ERP-System die Daten der Geschäftspartner lesen kann.

Solche Verbindungen führen zu einer breiten Streuung der Daten. Deshalb ist ein weiteres Schlüsselelement eine Managed-File-Transfer-Lösung, erweitert durch Verschlüsselungstechnologien und Identity-Management. Dadurch wissen Unternehmen, wohin Daten fließen, wer sie einsetzt und dass sie sicher sind. Basis dafür ist eine Infrastruktur mit einem EDI/B2B-Community-Management, das für ausreichend Transparenz innerhalb des Partnernetzwerkes sorgt. Der gesamte Datentransfer muss sichtbar sein, damit Visibility und Operational-Intelligence erreicht werden. Geschäftsführer brauchen beides, um auf Basis der Daten valide Entscheidungen zu treffen. Dies alles spielt sich schließlich auf hybriden Plattformen ab – Cloud- und On-Premise-Lösungen arbeiten gleichberechtigt miteinander. Einiges davon ist bereits Alltag in vielen IT-Organisationen. Doch bei der digitalen Transformation geht es nicht um den nächsten Technologie-Hype, sondern um zukunftsfähige Infrastrukturen und Prozesse.

Die digitale Transformation ist entscheidend für die Zukunftssicherheit der deutschen Wirtschaft. Laut einer Studie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) sind bereits etwa 40 Prozent des aktuellen Wirtschaftswachstums das Ergebnis wachsender Investitionen in digitale Technologien – Tendenz steigend.