M2M/Industrie 4.0

Digitalisierung braucht Fachwissen

23. November 2015, 10:49 Uhr | Birgit Jacobs, Geschäftsführerin von Q-Skills

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Gesucht: Masterplan, (Fach-)Wissen, Awareness

Längst drängen Experten zu einer gesamteuropäischen Strategie, fordern mehr Ressourcen für Forschung, Entwicklung und Ausbildung. Vor allem aufgrund der tief greifenden Veränderungen des digitalen Lebens mit kompletten Fertigungs- und Dienstleistungsbereichen müssen sich Unternehmen anpassen, verändern und neues Know-how zwingend aufbauen. Bereits mit den Anfängen des Computerzeitalters und Internets standen sich die Verantwortlichen am Wirtschaftsstandort Deutschland oft selbst im Weg. Will heißen, es wurden technische Möglichkeiten nicht frühzeitig erkannt; zu wenig in Forschung und Entwicklung investiert. Das IT-Feld überließ man in vielen Fällen den USA, Japan oder Taiwan und vernachlässigte es, notwendiges (Fach-)Wissen aufzubauen. Getreu dem alten Spruch: „Und wenn Du mal nicht weiter weist, dann gründe einen Arbeitskreis“, ist Deutschland Weltmeister im bürokratischen Hickhack. Im Grunde bestimmt ein permanentes Kompetenzgerangel und die politische Auseinandersetzung mit viel klein-klein die öffentliche Wahrnehmung – vom weiteren Vorgehen bei der Digitalisierung über den Datenschutz bis zur Vorratsdatenspeicherung. Die Liste ließe sich beliebig fortführen und zeigt zugleich, dass hierzulande ein Masterplan fehlt, ganz abgesehen von der fehlenden Vorbildfunktion vieler Politiker und Unternehmensvertreter. Bei genauerer Betrachtung ist dieser Zustand kein Wunder, vor allem weil in unserer Wirtschaftskultur das Thema Wissensaufbau und -ausbau vielfach noch immer ein stiefmütterliches Dasein fristet. Dabei liegen gerade im frühzeitigen Schulen von Mitarbeitern bessere Chancen begründet, die Herausforderungen im digitalen Zeitalter zu meistern. Mit einer soliden Planung, Schulung und Einbindung von (eigenen) Experten lassen sich bisherige Fehler bei technologischen Entwicklungen und der Integration komplexer Lösungen verringern.  

Zudem können Sicherheitsfragen im Vorfeld besser auf den Gesamtprozess übertragen und abgestimmt werden. Im Umkehrschluss heißt das, solange nicht das notwenige Fachwissen in den Organisationen vorhanden ist oder ausgebaut wird, kann es keine tragfähigen Gesamtlösungen geben – auch nicht im IT-Sicherheitsumfeld.

Das Ziel muss es daher sein vernetzt zu arbeiten, Lösungen zur Informationstechnologie zu verknüpfen und Insellösungen abzubauen – in der Organisationswelt und den Köpfen. Und dabei spielt das Thema Awareness-Ausbau eine wesentliche Rolle. Mitarbeiter müssen den Wert von Informationen für das eigene Unternehmen erkennen und verstehen, dass diese bestmöglich zu schützen sind. Das erfordert einen Kulturwandel, quer durch die komplette Organisation. Dementsprechend sind Awareness-Programme ein probates Mittel, um alle Mitarbeiter im Umgang mi der IT und den dahinterliegenden Sicherheitslösungen zu schulen. Dieser Gesamtprozess muss von der Firmenleitung initiiert und vorgelebt werden. Sprich die Chefetage muss den Weg vorgeben und die wichtigen Etappenziele im Awareness- und IT-Sicherheitsumfeld regelmäßig hinterfragen, überwachen und gegebenenfalls neu justieren. Ein wichtiges Element stellt in diesem Kontext eine geänderte Führungs- und Wertekultur im Unternehmen dar. Oder wie es „brand eins“ formuliert: „Es reicht nicht, wie verrückt am Rad zu drehen. Es geht darum zu fragen, wohin das führt. Das ist Wissensgesellschaft.“ Gelingt dies, wird der Automat auch zukünftig das tun, was wir wollen – im Verbund mit allen Mitarbeitern und zum Optimum für das eigene Unternehmen. Im Klartext heißt das: Die Digitalisierung braucht Fachwissen.

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