funkschau: Welche individuellen Eigenschaften bringen AV und IT in diese gemeinschaftliche Welt ein?
Blackman: Vernetzung und Management sind seit jeher Stärken der IT-Branche und die AV-Industrie kann von den mit harten Bandagen ausgetragenen Kämpfen um offene Standards, Interoperabilität und föderierte Identität lernen. Eine Erfahrung zu erschaffen und Daten in etwas zu übersetzen, das Menschen verstehen, verarbeiten und erfahren können, ist hingegen die Stärke der AV-Branche – und eine der Schlüsselfähigkeiten in der Digital Signage-Welt, in der die digitale mit der physikalischen Welt verschmilzt.
funkschau: Wirken sich Trends wie das von Ihnen erwähnte Internet of Things oder auch Virtual Reality bereits heute auf die Industrie und die ISE aus?
Blackman: Neue Technologien haben definitiv einen prägenden Einfluss auf unsere Industrie. Innovative Werkzeuge lassen die Linien zwischen Realität und visuellen Bildschirminhalten verschwimmen. Interaktion, nicht nur mit Steuerelementen, sondern auch mit den gezeigten Inhalten, nutzt verstärkt visuelle Quellen wie Kameras, andere Sensoren oder fortschrittliche IT zur Bewegungserfassung. Die Einsatzszenarien reichen hier von der automatischen Steuerung der Kameraausrichtung und des Zooms in Videokonferenzen bis zu fast schon science-fiction-artiger Handhabung von Daten via Gestensteuerung. Dieser visuelle Input über AV greift effektiv mit leistungsstarker IT ineinander, um den Einsatz technischer Hilfsmittel weiterzuentwickeln und die Nutzererfahrung bei der Interaktion und dem Austausch komplexer Daten zu verbessern.
funkschau: Wie können sich Einsatzszenarien für Virtual und Augmented Reality im Business-Umfeld konkret gestalten? Spielen die Technologien beispielsweise für Konferenzsysteme eine Rolle?
Blackman: Virtual Reality erschafft eine immersive Umgebung – von günstigen Cardboard-Headsets, die über Smartphones gestülpt werden, bis hin zu High End-Headsets. Die Anwendungen, die davon profitieren können, spielen eine immer wichtigere Rolle für die IT-Infrastruktur. Besonders, da diese leistungsstarken Lösungen, im Gegensatz zu den Konferenzsystemen von einst, nicht an den Sitzungssaal gebunden sind. Sie sind für jedermann verfügbar und können überall im Netzwerk eingesetzt werden.
Augmented Reality geht noch einen Schritt weiter, die Grenzen zwischen der physikalischen und der digitalen Welt zu verwischen. Pokémon Go hatte mit einem Mal für viel Aufmerksamkeit für die Technologie gesorgt, aber besonders kommerzielle Anwendungen könnten von der Überlappung der echten Welt und Computer-Grafiken profitieren: von Visualisierungen im Architekturbereich über die Unterstützung von Wartungsarbeiten bis hin zu animierten Anleitungen. Und die Integration und Verarbeitung der entsprechenden Daten, die für die Erstellung und den Einsatz dieser hybriden Applikationen benötigt werden, basieren wiederum auf einer engeren Verknüpfung zwischen den visuellen und den informationsbasierten Eigenschaften von AV und IT.