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Evolution mit revolutionären Folgen

29. November 2013, 11:41 Uhr | Sven Hoffmann, IT-Redakteur, Köln

Fortsetzung des Artikels von Teil 7

Expertenkommentar: Per „Software Factory“ zum Erfolg

Torsten Kreis, Senior-Manager Public-Services bei Steria Mummert Consulting
© Steria Mummert Consulting

Torsten Kreis, Senior-Manager Public-Services bei Steria Mummert Consulting: "Die deutsche Industrie ist in Sachen Arbeits-produktivität weltweit nur Durchschnitt, stellte Steria Mummert Consulting Anfang November fest. Als Teil der Steria Gruppe bietet Steria Mummert Consulting Unternehmen und Behörden Business-Services auf Basis modernster IT und zählt sich heute zu den zehn führenden Business-Transformation-Partnern in Deutschland. Im Vergleich zu Deutschland sei die US-Wirtschaft deutlich besser aufgestellt. Vor allem diejenigen Industrien, die Informations- und Kommunikationstechnologien (ITK) nutzen, weisen höhere Wachstumsraten auf.

Als Schlüssel zum Erfolg haben die Berater das Thema „Industrie 4.0“ identifiziert, die Verschmelzung von Produktion, IT und Internet. Unternehmen brauchen eine individuelle und leistungsstarke Software, so die Forderung, um den Produktivitätsvorsprung der USA aufzuholen. Es könne langfristig die Produktivität pro Stunde um 15 Prozent steigen, so die aktuelle Markteinschätzung von Steria Mummert Consulting.

In Zahlen heißt das: Lag 1985 die Produktivität pro Stunde in Deutschland noch höher als in den USA, so waren die Vereinigten Staaten 2010 schon mit fünf Dollar pro Stunde voraus. Um diesen Nachteil aufzuholen, spielt für die deutsche Wirtschaft vor allem Technologie eine große Rolle. Der Bedarf an einem umfassenden Monitoring der Betriebsprozesse und einer Steuerung der Wertschöpfungssysteme nahezu in Echtzeit wächst, heißt es.

Bei Industrie 4.0 verschmelzen reale und virtuelle Welt. Maschinen entscheiden autonom, Geräte kommunizieren selbstständig untereinander, Anlagen und Werkzeuge können innerhalb kürzester Zeit an wechselnde Produkt- oder Produktionswünsche angepasst werden. Wie ein unsichtbares Nervennetz durchzieht Automatisierungstechnik die gesamte Produktionsanlage. Kabel und Bussysteme werden von Netzwerken abgelöst, die so genannte Cyber-Physical-Systems (CPS) steuern – drahtlose Produktionseinheiten, die sich laufend selbst optimieren, so Steria Mummert Consulting.

Besonders interessant sei, dass das CPS die Vernetzung von eingebetteten ITK-Systemen untereinander und mit dem Internet ermöglicht. Dabei ist die IP-Vernetzung von informa-tionsverarbeitenden Komponenten mit physischen Prozessen bereits seit Jahrzehnten vorhanden, die Möglichkeit der Vernetzung über Produktionsnetze mit den kaufmännischen Systemen stecke dagegen noch in den Kinderschuhen. Das Beratungsunternehmen stellt weiter fest: Produkte und Produktionssysteme können über die Fabrik- und Unternehmensgrenzen hinaus miteinander vernetzt werden. Schon zur Entwicklungszeit dieses CPS ist daher nicht mehr vollständig vorhersehbar, welche Interaktionen später stattfinden.

„Zukunftsorientierte Industrieproduktion erfordert eine besonders intelligente ITK. Die einzelnen Komponenten ‚kommunizieren‘ miteinander, stellen Daten zur Verfügung und passen sich auf Basis von Modellbeschreibungen dynamisch an“, erklärt Torsten Kreis, IT-Experte von Steria Mummert Consulting. „Das alles ist mit starrer Standardsoftware wirtschaftlich nicht möglich. Es erfordert eine individuelle Softwarearchitektur, die schnell entwickelt und immer wieder angepasst werden muss.“

Als eine Möglichkeit zur effizienten Entwicklung einer Technik, die dem Veränderungstempo standhält, sieht Steria Mummert Consulting die Softwarefabrik. Sie ermöglicht ein so genanntes Rapid-Prototyping, eine Softwareentwicklung, die schnell zu ersten Ergebnissen führt und frühzeitiges Feedback erlaubt. „Dadurch ist es möglich, Probleme und Änderungswünsche frühzeitig zu erkennen und mit weniger Aufwand zu beheben, als es nach der kompletten Fertigstellung möglich gewesen wäre“, so Torsten Kreis.

Die „Software Factory“ von Steria Mummert Consulting stelle solch einen Komponenten-Baukasten zur Verfügung, mit dessen Hilfe es möglich ist, auf der Basis einer industriell orientierten komponentenbasierten Technologie, komplexe Applikationen zu entwickeln. Solch eine effiziente Softwareproduktion schaffe die Basis für intelligente CPS und ermögliche den Unternehmen schließlich, ihre Arbeitsproduktivität zu steigern."

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