Breitbandausbau

Glasfaser: Die Renaissance des Festnetzes

13. November 2017, 14:38 Uhr | Autor: Armin Winter/ Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Netze wachsen zusammen

Mobile Backhaul
Verschiedene Techniken lassen sich gemeinsam nutzen, um Netze für die Zukunft fit zu machen.
© Nokia

Die Entwicklung, FTTx für den Mobile Backhaul zu nutzen, wird von einem weiteren Trend be-feuert: Unterschiedliche Netzinfrastrukturen und unterschiedliche Technologien wachsen zusammen. Das gilt nicht nur für Festnetze und Mobilfunknetze, die im Backbone gemeinsame Netzelemente nutzen. Auch Dienste wie Fernsehen und Telefonie kommen nicht mehr über eigene Netze, sondern über ein IP-basiertes Netz zum Endkunden. PON-basierte Access-Netze eignen sich grundsätzlich neben der Anbindung von Festnetzanschlüssen von Konsumenten auch für die Anbindung von Mobilfunkzellen. Je nach zukünftigen Anforderungen aus der Mobilfunktechnik an Latenz und Bandbreite werden aber aktuell auch weitere Access-Technologien diskutiert.

Bereit für 5G
Ginge es nur um den Anschluss bestehender Funkantennen, wäre Backhauling über FTTx vielleicht kein so großes Thema. Mit dem künftigen Funkstandard 5G wird aber der Datenverkehr und somit die Auslastung der Netze weiter steigen. Nicht nur die höhere Datenmenge, auch die Notwendigkeit von neuen Antennen erfordert zwingend neue Ansätze. Punkt-zu-Punkt-Verbindungen bekommen Konkurrenz durch neue Konzepte. Bereits jetzt können Kabelverzweiger über Multifunktionsgehäuse zu mehr als 90 Prozent erschlossen werde (Fiber-to-the-Cabinet). Die Glasfaser ist also schon sehr stark in der Fläche angekommen. In der Zukunft werden die verschiedenen Netzsegmente weiter zusammenwachsen. Backhauling per FTTx ist sicher nicht die einzige Lösung für alle Probleme. Wo möglich, sollten Netzbetreiber die Kapazitäten aber nutzen. Unterstützt wird dieser Weg durch flexible und modulare Anschlusssysteme wie beispielsweise den „Intelligent Subscriber Access Multiplexer“ (ISAM). Diese Plattform unterstützt sowohl Point-to-Point wie auch die aktuellsten PON-Technologien (GPON, XGS-PON, TWDM-PON).

Die Zeit der getrennten Netze geht zu Ende. Betreiber stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Dazu gehört der steigende Datenhunger. Parallel fallen die Preise pro Megabit Bandbreite, die Kunden zu zahlen bereit sind. Dazu kommt, dass nicht mehr nur die Konsumenten im Netz unterwegs sind. Mit dem Internet of Things gehen smarte, vernetzte Geräte online, deren schiere Masse eine Herausforderung für die Netze ist. Der Ausbau muss diesen Trends Rechnung tragen. Deshalb geht es darum, die bestehenden und geplanten Ressourcen effektiv zu nutzen. Ein amerikanischer Mobilfunkbetreiber bringt das künftige Credo auf den Punkt: „Die Investition ins Festnetz wurde bereits gemacht. Warum also nicht diese Infrastruktur nutzen, um weitere Dienste zu ermöglichen?“

Armin Winter ist Senior Domain Architect, Fixed Network Division, Regional Business Center EMEA bei Nokia

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