Über 90 Prozent der bereits auf All-IP umgestellten Unternehmen sind mit dem Verlauf der Migration insgesamt zufrieden – das ist das zentrale Ergebnis einer Umfrage unter knapp 500 Unternehmensvertretern, die Netzwerkhersteller Lancom Systems im Sommer zur All-IP-Migration durchführte.
Die meisten Firmen verfolgten eine Strategie des Investitionsschutzes und betreiben ihre bestehende TK-Anlage auch am neuen Anschluss weiter (59 Prozent). Nur 4 Prozent nutzten den Anlass für einen Wechsel zu Telefonie aus der Cloud. Die Umfrage zeigt auch, dass die Netzumstellung zügig voranschreitet: 63 Prozent der befragten Unternehmen haben die Migration bereits vollzogen.
Bis Ende 2018 sollen alle Privat- und Geschäftskundenanschlüsse der Telekom von analog und ISDN auf IP-basierte Netze umgestellt werden. Die im Juli und August im Auftrag von LANCOM durchgeführte Umfrage belegt eine hohe Gesamtzufriedenheit mit dem Migrationsprozess. So zogen über 90 Prozent der befragten Unternehmensvertreter insgesamt ein positives Fazit zur Umstellung in ihren Firmen. Lediglich 9 Prozent gaben an, dass sie mit deutlichen Problemen zu kämpfen hatten.
Investitionsschutz als bevorzugte Strategie
Die bereits migrierten Unternehmen verfolgten eine klare Strategie des Investitionsschutzes. Weit mehr als die Hälfte (59 Prozent) nutzt auch am IP-Anschluss ihre bestehende ISDN-TK-Anlage weiter und hat einen speziellen All-IP-Router (78 Prozent) als ISDN-All-IP-Gateway dazwischengeschaltet oder den vorhandenen Router entsprechend aufgerüstet (22 Prozent). Die Umfrageteilnehmer, denen die Migration noch bevorsteht, planen ähnlich konservativ: Die Hälfte (50 Prozent) beabsichtigt, getätigte Investitionen zu schützen und ihre vorhandene Telefonanlage weiter zu nutzen. Überraschendes Ergebnis der Umfrage: Nur ein sehr kleiner Teil der befragten Unternehmen (4 Prozent) ist im Zuge der Anschlussumstellung auf Telefonie aus der Cloud, also eine Cloud-PBX, umgestiegen.
All-IP macht weniger Probleme als befürchtet
Bedenken oder Ängste vor der Migration erwiesen sich als weitgehend unbegründet, wie die hohe Gesamtzufriedenheit der Teilnehmer zeigt: Ein Großteil der Unternehmen hat die Netzumstellung als völlig reibungslos erlebt (48 Prozent), weitere 43 Prozent zeigten sich trotz kleinerer Probleme zufrieden.
Etwa jeder Vierte (24 Prozent) aller Migrierten hatte jedoch mit Fax-Komplikationen zu kämpfen. Noch vor dem Fax und damit an erster Stelle der kritischen Erfahrungen standen temporäre Verbindungsausfälle. Diese traten bei jedem Dritten (36 Prozent) auf. Der Großteil der Betroffenen berichtete von Ausfällen von ein paar Minuten (35 Prozent) oder mehreren Stunden (34 Prozent).