Für eine gute Kommunikation innerhalb eines Unternehmens gibt es viele Hilfsmittel, das sicherlich beliebteste ist die E-Mail. Doch können E-Mail und Co. dem neuen Wind überhaupt standhalten, obwohl sie gar nicht für den digitalen Wandel konzipiert sind?
Flexibilität, Home Office und neue Technologien: Das ist der frische Wind, der uns um die Ohren weht – jetzt, wo die Generation Z Einzug in unsere Arbeitswelt erhält. Alte Angewohnheiten wie stundenlange Sitzungen, postalisch verschickte Rechnungen oder Offline-Kalender an der Wand werden abgelegt und neue Saiten aufgezogen: Der moderne Mitarbeiter ist digital vernetzt. Seine Welt wird von WhatsApp und Snapchat dominiert, flexibel und jederzeit zugänglich – diese Vorteile möchten sie auch im Büro genießen können. Für eine gute Kommunikation innerhalb eines Unternehmens gibt es viele Hilfsmittel, das sicherlich beliebteste ist die E-Mail. Doch können E-Mail und Co. dem neuen Wind überhaupt standhalten, obwohl sie gar nicht für den digitalen Wandel konzipiert sind?
Die Geschichte der E-Mail
Zugegeben, die E-Mail hat eine bemerkenswerte Laufbahn hinter sich: Ob Schreinerei, Automobilhersteller oder Marketing-Agentur – seit dem Versand der ersten E-Mail im Oktober 1971 ist sie fester Bestandteil eines jeden Unternehmen. Die E-Mail ist also schon 48 Jahre alt und für viele immer noch die erste Wahl der Kommunikation. Was ist beispielsweise die erste Amtstat im neuen Job? Das Einloggen ins E-Mail-Konto. Was machen Mitarbeiter als erstes, wenn sie sich montagmorgens an ihren Schreibtisch setzen? Ihre E-Mails checken. Business ohne E-Mail ist wie Bayern München ohne Philipp Lahm. Auch wenn der Fußballer immer eine Bank in der Defensive gewesen ist, war es selbst für ihn irgendwann an der Zeit zu gehen. Verglichen mit Philipp Lahm macht die E-Mail ständig Fehler, versagt und wird dennoch nicht abgeschafft. Sollten wir nicht dringend über ihre Daseinsberechtigung nachdenken?
Fast ein halbes Jahrhundert mit der E-Mail hat nicht nur dazu geführt, dass sich Nutzer fünf Jahrzehnte lang besser und schneller miteinander vernetzen können. Auch Cyber-Kriminelle hatten viel Zeit die inneren Abläufe des Tools zu analysieren. So konnten sie ihre Schwachstellen identifizieren und lernen, wie man diese bestmöglich manipuliert. Die Quintessenz: Wer heutzutage ein Unternehmen angreifen möchte, wählt den einfachsten und effektivsten Weg – den Angriff über das E-Mail-Netzwerk.
Nicht verwunderlich, dass das Kommunikations-Tool deshalb in großer Kritik steht – gerade was Cyber-Kriminalität anbelangt. Datenschutzbeauftragte plädieren schon lange für die Abschaffung der Mail. Doch ein Mittel abzuschaffen, was in nahezu allen Unternehmen weltweit so fest verankert ist, ähnelt einem Staatsakt. Wir von Wire haben in unserem Bericht "Odds of a Bad Bet" herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Kollegen mit einer bösartigen E-Mail zu infizieren, dreimal höher ist, als jemanden mit der Grippe anzustecken. Von Absicht können wir hier nicht sprechen, denn wer kann schon eine böse E-Mail von einer guten unterscheiden? Cyber-Kriminelle lassen sich unglaubliche Tricks einfallen, solche Bedrohungen zu verbergen, so dass die „böse E-Mail“ ganz unschuldig erscheint. Sie sind Künstler ihres Werkes und gestalten Viren so, dass eine maximale Chance besteht, vom ahnungslosen Empfänger weitergeleitet zu werden. Werden also menschliches – in diesem Falle schlechtes – Urteilsvermögen mit der natürlichen Verwundbarkeit der E-Mail kombiniert, entsteht ein gefährlicher Cocktail, der jedes Unternehmen im Chaos versinken lassen könnte.
Klar ist also, dass wir der E-Mail den Rücken zukehren sollten. Sie ist nicht nur gefährlich, die neue Generation möchte sie aus vielen weiteren Gründen nicht nutzen. Doch was ist nun die Lösung?