Cyber-Security 2.0

IT-Security-Anbieter sollten sich ein Beispiel an Netflix nehmen

17. Oktober 2017, 11:41 Uhr | Autor: Mathias Widler / Redaktion: Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Eine Cloud-basierte Zukunft

Eine Alternative bieten rein Cloud-basierte Security-Lösungen, die Angriffe auf die IT-Struktur eines Unternehmens selbsttätig registrieren und verhindern – vollautomatisch und ohne manuellen Eingriff durch die IT-Abteilung. Im Zusammenspiel sorgen hochintegrierte Komponenten einer Cloud-Lösung für kontinuierliche Untersuchung des Datenverkehrs auf mögliche Malware-Angriffe und verhindern damit, dass Schadcode in das Unternehmensnetz eindringt. Durch einen hohen Integrationsgrad von Websecurity, URL-Filter, Firewall, APT und Verhaltensanalyse mit SSL-Scanning in einem einzigen System, das miteinander lückenlos kommuniziert, geschieht der Scan auf Schadcode ohne manuelle Interaktion und Log-Korrelation. Fehler durch Mitarbeiter können dadurch vermieden werden. Außerdem lassen sich Schutzlücken aufgrund von zeitverzögerten oder nicht durchgeführten Patches eliminieren. Durch die Sicherheit aus der Wolke entfällt zudem der aufwändige Verwaltungsaufwand für die Hardware.

Dass ein Cloud-basiertes System viele Vorteile wie Flexibilität und Kosteneffizienz bringt, ist unumstritten. Unternehmen migrieren ihre Anwendungen aus dem eigenen Rechenzentrum zunehmend in die Cloud und damit nimmt der Datenverkehr Richtung Internet sprunghaft zu. Damit ein Unternehmen auch von Cloud-Anwendungen profitieren kann, müssen schon vor der Einführung wichtige Aspekte beachtet werden: Die Cloudifizierung setzt eine spezielle WAN-Infrastruktur voraus. Hier empfehlen sich Software Defined Wide-Area-Network- (SD-WAN) Technologien für das lokale Ausbrechen der Daten an jedem Unternehmensstandort ins Internet. Dadurch entfällt das kostenintensive Backhauling des Datenverkehrs über dafür bereitgestellte Verbindungen in das Rechenzentrum der Unternehmenszentrale und die Anwender profitieren ohne den Umweg von einer erhöhten Zugriffsgeschwindigkeit auf ihre Anwendungen. Ein solcher Ansatz sollte aus Kosten- und Sicherheitsgründen mit einem neuen Security-Modell kombiniert werden, das den Datenverkehr in das Internet zur vorherigen Inspektion durch eine Security-Cloud schickt. Da die Definition von Security Policies auch für die Administration für alle Standorte und Niederlassungen des Unternehmens über ein einziges User-Interface möglich ist, wird der Verwaltungsaufwand kalkulierbar.

SD-WAN-Technologien versprechen den Unternehmen größere Flexibilität, Kosteneffizienz sowie mehr Anwendungsleistung beim lokalen Ausbrechen des Datenverkehrs von Niederlassungen und Zweigstellen. SD-WANs, die als Service aus der Cloud bereitgestellt werden, harmonieren ideal mit der Nutzung vielfältiger Services von Amazon Web Services, Microsoft und anderen, die das digitalisierte Unternehmen der Zukunft kennzeichnen. In den nächsten Jahren wird sich die Zahl der SD-WAN Anwendungen vervielfachen, während die Verwendung traditioneller Router sinken wird.

Dem Zeitgeist entsprechend

Hardware-Security-Modelle on-premises haben ausgedient, ebenso wie die Zeit der Offline-Videotheken vorbei ist. Netflix hat es geschafft, als Vorreiter die Digitalisierung anzuführen und seine Strategie durch Bereitstellung eines Streaming-Services dem Zeitgeist anzupassen. Ein identisches Szenario wird durch die Cloudifizierung im Bereich der IT-Security stattfinden. Ein solcher Ansatz benötigt weniger Personalressourcen und führt zu geringeren laufenden Kosten, überzeugt durch höhere Sicherheit und Flexibilität und trägt zur Effizienzsteigerung im Unternehmen bei.

Mathias Widler ist Area Director & General Manager EMEA Central bei Zscaler

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