Die Endgeräte des Außendienstes effizient in Geschäftsprozesse zu integrieren, gehört zu den digitalen Kernkompetenzen. Damit ein Mobility-Projekt jedoch nicht scheitert, sollten Unternehmen vorher das wirtschaftliche Potenzial ermitteln. Wie sich der ROI für eine mobile App valide berechnen lässt.
Ein Unternehmen will eine mobile Applikation einführen. Die Vielfalt an möglichen mobilen SAP-Lösungen überfordert die Entscheider zunächst. Die IT-Abteilung fahndet nach dem perfekten Betriebsmodell, aber sie verzettelt sich in komplizierten Architekturkonzepten. Am Ende steht ein Kompromiss, der niemanden so richtig glücklich macht. Bei Mitarbeitern kommt die mobile App überhaupt nicht gut an, da sie sich nicht einfach bedienen lässt. Die Anwendung läuft zudem nicht auf allen Endgeräten. Die Nutzer sind von den Apps, die sie privat auf Smartphone und Tablet nutzen, schlichtweg ein höheres Niveau gewohnt. Dieses Ende nehmen zu viele Vorhaben, wie der Blick in die Top 3 der gescheiterten Projekte verrät. Dort verharren auch heute noch mobile Unternehmensanwendungen. Alles auf den dynamischen Markt zu schieben, greift zu kurz. Denn auf den Umstand, dass mobile Hardware schon nach einem Jahr zum Auslaufmodell wird, kann man sich einstellen. Auch darf ein Projekt nicht an der Halbwertszeit eines mobilen Betriebssystems scheitern. Ein Upgrade nach anderthalb Jahren sollte Unternehmen nicht auf dem falschen Fuß erwischen.
Eine perfekte Vorbereitung basiert vor allem auf zwei wesentlichen Punkten: Ein Unternehmen definiert klar seine Anforderungen an eine mobile SAP-Lösung und zudem analysiert es das wirtschaftliche Potenzial genau. Damit lassen sich die größten Hürden nehmen, die üblicherweise in solch einem Projekt auftauchen.
Allgemeine App-Anforderungen
Unabhängig vom konkreten Einsatzszenario lassen sich Kriterien formulieren, die eine gute mobile Softwarelösung erfüllt: Sie meistert unterschiedliche Verbindungssituationen, passt sich optimal an verschiedene mobile Endgeräte an, bildet Arbeitsprozesse bestens ab und überzeugt in der Benutzerführung. Der Aufwand für einen Anwender sinkt, wenn er Daten mobil erfasst. Zudem sollten Datenqualität steigen und Prozesse transparenter, flexibler sowie schneller werden. Eine mobile Lösung synchronisiert die Daten auf ein mobiles Gerät und übermittelt die erfassten Vor-Ort-Daten direkt in das SAP-System.
Je nach Branche variieren die Ziele. Jedoch steht im Kundenservice und in der Instandhaltung meist ganz oben auf der Agenda, Kosten zu sparen. Der Vertrieb nimmt sich hingegen vor, mehr Umsatz zu erzielen und die Rendite zu steigern. Ob sich ein Geschäftsprozess mobil abbilden lässt, zeigen bereits einige, einfach zu ermittelnde Kennzahlen an. So liefern die Anzahl der Mitarbeiter im Außendienst, die Anzahl der Vorgänge pro Mitarbeiter pro Tag, zeitliche und inhaltliche Planbarkeit der Vorgänge sowie das Verhältnis Innendienstmitarbeiter zu Außendienstmitarbeiter schon eine gute Orientierung. Nur wenn sich ein tatsächlicher Nutzen abzeichnet, ist es sinnvoll, sich tiefergehend mit einer mobilen App zu beschäftigen.