Return on Investment-Analyse

Kalkulierbarer App-Erfolg

19. Juni 2017, 11:10 Uhr | Autor: Jens Beier / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Kosten-Nutzen-Rechnung

Den Zeitpunkt, ab dem verschiedene Nutzeneffekte die Investitionen und Betriebsausgaben kompensieren, legt die Amortisationsbetrachtung fest. Es gilt, einmalige und laufende Ausgaben zu ermitteln. Die bestehende Regel – Hardware fällt unter Anschaffung und Softwarepflege ist ein typischer Betriebsposten – weicht immer mehr durch Cloud-Modelle mit ihren monatlichen User-Pauschalen auf. Auch lassen sich Smartphones mittlerweile von Netzbetreibern mieten. Daneben bildet der interne Aufwand, um die mobile Lösung und den Benutzer-Support zu realisieren, einen weiteren wichtigen Kostenblock.

Häufig wird jedoch vergessen, dass ein großer Teil der Kosten bereits vor dem Betrieb aufläuft. Geschäftsmodelle, die auf dem tatsächlich abgerufenen Service basieren, dämpfen diesen Effekt. Dennoch sollten sich Unternehmen bewusst machen: Den vollen Nutzen entfaltet eine mobile App erst nach einem kompletten Roll-out – und wenn sich die Anwender an die neue Lösung gewöhnt haben. Mobile Unternehmenslösungen, vor allem Standardprodukte, verlangen nach Integration. Dadurch können beispielsweise Zusatzentwicklungen und Erweiterungen in SAP ERP notwendig sein. Kundenspezifische Zusatztransaktionen erfordern, dass Programmierer die Schnittstelle um die notwendigen Daten erweitern. Wer diese Entwicklung frühzeitig erkennt und einplant, dessen Projekt gerät nicht ins Stocken. Auch wissen die meisten vorher, dass mobiles Erfassen von Belegen und automatisches Verbuchen in SAP eine hohe Stammdatenqualität voraussetzt. Die Konsequenz, manuell für die Automatisierung ergänzen zu müssen, erkennen aber nicht mehr so viele Firmen. Bei ihnen läuft das Projekt erst später rund.

Jens Beier, Axians IT Solutions
Jens Beier ist Division Manager SAP Solutions & Technology bei Axians IT Solutions
© Axians IT Solutions

Markt berücksichtigen, Alternativen bedenken
Die Laufzeit für eine mobile App setzt eine ROI-Analyse in der Regel mit drei Jahren an. Erst danach verdient das Unternehmen damit Geld. Dazu verbleibt genügend Zeit, da sich solche Anwendungen üblicherweise fünf bis acht Jahre im Einsatz befinden. Das widerspricht den eingangs erwähnten Marktmechanismen, wonach Hardware-Hersteller ständig neue mobile Endgeräte herausbringen und Updates für ältere Betriebssysteme irgendwann einstellen. Eine valide ROI-Berechnung schließt deshalb eine technische Neuentwicklung der mobilen Anwendung nach drei oder vier Jahren ein. Als Alternative bietet sich eine Multiplattform-Strategie an, die ein Umstieg auf eine andere Endgeräte-Plattform zu einem späteren Zeitpunkt und kostengünstig erlaubt.

Optional lassen sich parallel standardisierte, zukunftsträchtige Kommunikationsprotokolle anwenden, beispielsweise Open Data Protocol (OData) zwischen mobiler Anwendung und Backend. Anwenderfirmen, welche die Benutzeroberfläche betriebssystemneutral realisieren wollen, können Webtechnologien verwenden. Es gibt also Wege und Mittel, um Mobility-Projekte kalkuliert zum Erfolg zu führen.


  1. Kalkulierbarer App-Erfolg
  2. ROI-Analyse für ein Vertriebsbeispiel
  3. Kosten-Nutzen-Rechnung

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