12. Mai 2014, 10:10 Uhr |
Tillmann Braun, Fachjournalist, Stuttgart
Auf dem Weg von der Idee bis zur praktischen Anwendung lauern bei der Machine-to-Machine-Kommunikation zahlreiche Stolpersteine. Ein Leitfaden für Verantwortliche bei M2M-Projekten.
Das geschieht im Tagesgeschäft all zu oft: Es hat jemand eine brillante Idee und dann kann es nicht schnell genug gehen. Ein fataler Fehler, wie sich oft herausstellt, wenn Projektgruppen losstürmen und nach dem Blitzstart dann die Puste ausgeht. Zeit, die in eine sorgfältige Planung investiert wird, macht sich im Verlauf eines Projektes bezahlt – und das gilt nicht nur im Bereich M2M-Kommunikation:
Anforderungs-Management: Das Anforderungs-Management ist ein wichtiger Bestandteil, um das jeweilige Projekt zu einem guten Start zu verhelfen. Das Scheitern der Vorbereitung ist das Scheitern des Projektes. Doch anstatt ein vernünftiges Anforderungsprofil der M2M-Lösung zu erstellen, verzetteln sich viele Unternehmen im „Big Picture“. Richtig angegangen, beginnen Projekte mit einer Vision, die über Teilziele schrittweise realisiert wird. Das Gesamtziel ist eben ausschließlich das Ziel und nicht der Weg.
Business-Case: Eine Idee, die gut klingt, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie sich auch für das Unternehmen rentiert. Hinter jedem Projekt sollte bei aller Euphorie für eine brillant klingende Idee ein vernünftiger Business-Case stecken. Ansonsten kann es schnell passieren, dass sich beispielsweise die scheinbar preis-günstigen M2M-Module als teure Investi-tion entpuppen, weil die Integration in das Backend Unsummen verschlingt. Auch der Change-Prozess und eventuelle Schulungen müssen gegebenenfalls berücksichtigt werden. Allerdings spielt nicht nur die Budgetierung eine wichtige Rolle. Soll eine Lösung etwa die Kunden- oder Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen, macht es Sinn, dies nicht einfach vorauszusetzen, sondern auch beispielsweise durch Kundenbefragungen oder Pilotprojekte zumindest stichprobenartig zu belegen, bevor etwas umgesetzt wird.
Zeitplan: Eine gewissenhafte Planung ist bei jedem Projekt ein Muss. Allerdings ist es ein Irrglaube, dass bei einer akribischen Planung zu einhundert Prozent garantiert werden kann, dass der avisierte Projektabschluss termingerecht eingehalten wird. Vielmehr muss der Projektplan neben ermittelten Zeiträumen und Ressourcen auch Puffer berücksichtigen, die es erlauben, bei unerwarteten Verzögerungen entsprechend reagieren zu können. Zudem muss es „exit criteria“ geben, falls beispielsweise ein Partner kurzfristig ausfällt oder man sich doch verkalkuliert oder verzettelt hat. Sich keine Alternative und keinen Ausweg (no way of return) offen zu lassen, ist bei jedem Projekt unklug. Das beweist auch ein Blick auf die Statistik: 80 Prozent aller Projekte scheitern an der richtigen Planung – und dazu gehört auch Flexibilität.